Ich möchte mir die Falten um die Lippen mit irgend einem Hyaluron-Filler aufspritzen lassen, habe aber gelesen, dass eine Autoimmunerkrankung (ich habe eine diagnostizierte Bewchterew) eine Contraindikation darstellt. Meine Frage ist: warum? Ist die Gefahr vielleicht gegeben, dass mein Körper das fremde Material ausstößt oder abkapselt? Ich habe auch Silikonimplantate in der Brust schon seit 10 Jahren und beim Einsetzten dieser war Bechterew noch nicht bekannt, aber vor der OP wurde ich ohnehin nicht danach gefragt, ob ich eine autoimmune Krankheit habe. Danke für die Antwort!
MfG H.
Das "Warum" ist ganz einfach zu beantworten:
Es ist schlicht ein juristischer Schutz, den sich die Firmen aufbauen, damit keine Klagewellen auf sie zu laufen in denen (wie in den 80/90ern bei Silikonimplantaten) behauptet wird, dass Autoimmunerkrankungen durch diese Anwendungen verschlechtert werden oder ausgelöst werden. Es ist gar nicht hinreichend untersucht, ob es hier einen Zusammenhang gibt. Warum auch, das würde die Firmen schließlich Geld kosten...
Es handelt sich bei Fillern um MEDIZINPRODUKTE!!! die keine arzneimittelrechtlichen Zulassungsprozesse durchlaufen müssen und deshalb bei Weitem nicht so untersucht sind, wie es bei einem Arzneimittel vor einer Zulassung gefordert wird.
Wenn Sie also möchten, dass eine solche Behandlung bei Ihnen durchgeführt wird, wäre es erforderlich, dass Sie den Arzt von möglichen rechtlichen Konsequenzen entbinden und Sie bestätigen, dass Sie sich der Tragweite von möglichen Risiken(??) bewußt sind.
Als Alternative zu Fillern, können Sie auch eine Behandlung mit dem chirugischen Needling oder Fraxel ggf in Kombination mit einer Eigenfettbehandlung in Erwägung ziehen.
Dann verwenden Sie keine Fremdmaterialien.
Übrigens: Eine Autoimmunerkrankung ist auch keine absolute Kontraindikation für Silikonbrustimplantate. Das sei hier auch noch einmal festgehalten.
Dr. Kauder
Ihre Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Es ist unwahrscheinlich, dass es durch die Injektion von Hyaluronsäure zu einer Verschlechterung des M. Bechterew kommt. Auf der anderen Seite geben viele Hersteller von Hyaluronsäurefillern die Empfehlung raus, bei Patienten mit Immunerkrankungen diese nicht anzuwenden. An diese Empfehlungen sollen sich die behandelden Ärtze auch handlen. Insofern ist die Situation, auch rechtlich gesehen, nicht ganz unkompliziert.
MFG
Dr. Thriene
S.g. Henig!
Also mit ist nichts bekannt, dass hier eine Kontraindikation vorliegt. Im Gegenteil, bei rheumatoider Arthritis (eine Autoimmunerkrankung) wird Hyaluronsäure als therapie für die Gelenke angewendet!
mbG,
G Huemer
drhuemer.com
S.g. Henig!
In der Literatur gibt es schon immunologische Reaktionen auf Hyaluronsäure, dabei handelt es sich aber nicht um Autoimmunerkrankungen wie in Ihrem Fall, sondern um allergische Reaktionen auf das Fillermaterial selbst.
Also, der Mb. Bechterew an sich stellt keine Gefahr für die Anwendung der Hyaluronsäure dar.
Ob Sie darauf jedoch eine allergische Reaktion entwickeln, kann man vorweg nicht beantworten.
Ich hoffe, Ihnen damit geholfen zu haben!
mbG,
G Huemer
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