Liebe Ärzte! Mich interessiert das Thema Kortison Unterspritzung nach einer Nasenkorrektur sehr allerdings habe ich das Gefühl es gibt eine Menge unterschiedlicher Meinungen auf diesem Gebiet und besonders viel Infos im Internet über die Anwendung solcher Spritzen nach einer NasenOP gibt es auch nicht, sodass ich mir schlecht einen Überblick verschaffen kann.
Ich habe gelesen das Kortison Gewebe wie z. B. Knorpel schwächt. Wenn man nach einer Nasenkorrektur eine Knorpelverwucherung hat oder wucherndes Narbengewebe eignet sich solch eine Spritze doch gut? Warum ist diese Methode so umstritten/nicht gerne gesehen? Warum soll die Spritze keine Wirkung zeigen wenn man sie nicht in den ersten 4-6 Wochen nach einer Nasenkorrektur injiziert? Kann man von so einer Spritze dieses für Kortison typische "Mondgesicht" bekommen?
Es tut mir leid für die vielen Fragen aber mich interessiert das Thema sehr.
LG Josefine
Kortisoninjektion in das Gewebe schwächt das Gewebe, Josefine.
Es ist nicht vorhersehbar, WIE STARK das Gewebe (Knorpel, Narbengewebe) geschwächt wird.
Es ist möglich, dass das Gewebe quasi gar nicht unter den Folgen leidet, genauso kann es sein, dass viel Gewebe aufgelöst wird, sodass eine Delle entsteht. Die Haut kann ebenfalls unter einer Cortisoninjektion geschädigt werden, sodass diese sich dauerhaft verfärbt.
Deshalb sind die meisten Ärzte mit Cortisoninjektionen ins Gewebe sehr zurückhaltend.
Beste Grüße aus Frankfurt,
Dr. med. Paul J. Edelmann.
Sehr geehrte Josefine,
Cortisoninjektionen nach einer Nasenkorrektur sind in letzter Zeit etwas "in Mode" gekommen. Sie haben tatsächlich eine Berechtigung, wenn sich Verdickungen im Nasenspitzenbereich postoperativ zeigen. Das kann bis zu einem gewissen Grad vorhergesehen werden, manchmal zeigt es sich aber auch erst im postoperativen Verlauf. Dann sollte man auch schon in den ersten Monaten nach einem Eingriff beginnen und es in Monatsabständen wiederholen. Zu einem späteren Zeitpunkt hat es kaum noch Wirkung.
Ein Mondgesicht bekommen Sie durch solche Maßnahmen definitiv nicht und man muss auch erst mal sehen, ob Sie für solche Injektionen überhaupt in Frage kommen. Gerne sehe ich mir mal - ganz unverbindlich - Ihren Nasenbefund mal an, dann kann ich Sie besser beraten, ob es notwendig sein würde.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Joachim Dodenhöft,
Facharzt für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde, Plastische Operationen
Parkklinik, Karlsruhe
0721-619394012
http://www.parkklinik.info
Hallo Josefine,
es gibt tatsächlich keine systematischen Untersuchungen zur Injektion von Cortison-Depot-Präparaten in die Nase (in der Regel in den Nasenrücken) nach einer Rhinoplastik.- zumindest ist mir keine bekannt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass dieses Cortison ziemlich zuverlässig narbenbedingte Schwellungen beseitigt, egal zu welchem Zeitpunkt nach der Rhinoplastik es injiziert wird. Im ersten halben Jahr wäre ich zurückhaltend damit, weil die Schwellung dann noch keine narbige ist, danach würde ich es grundätzlich sehr konservativ anwenden, das heißt in sehr kleinen Mengen und, je nach Effekt, mit auch mehrmaliger Wiederholung nach 2-3 Wochen Intervall. Ein Mondgesicht bekommen Sie von diesen kleinen lokal injizierten Mengen sicher nicht, und den Knorpel schwächt es auch nicht, wenn man keine großen Mengen direkt in ihn hinein injiziert.
M. Benedict
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