Narbenauflösung von Verwachsung am Hals

Frank7000
Frank7000
19.09.2015 · letzte Antwort: 22.09.2015

Guten Tag,

ich würde gerne eine narbige Verwachsung am Hals in Höhe des Zungenbeins, die den Sprechakt beeinträchtigt, behandeln lassen. Kurz zur Entstehungsgeschichte: nach einer ästhetischen OP am Hals (Schnitt mittig in Höhe Zungenbein) kam es zu einer Entzündung infolge einer Infektion, bei der die Halshaut im Gebiet des Schnitts an den darunterliegenden Strukturen (Zungebein, evtl. Muskeln etc.) verklebte (ca. Frühjahr 2013), Resultat: extrem beeinträchtige Stimme und ziemlich stark verminderter Bewegungsumfang des Hals/Kopfes (auch beim Schlucken Probleme). Nach längerer Heilphase der Entzündung konnte erst im Winter 2014 ein Versuch unternommen werden, die Narbe zu lösen. Dabei wurde der Hals an der ursprünglichen Stelle aufgeschnitten, die Narbenplatte komplett (aber auch etwas Haut) entfernt, und sauber vernäht (jedoch KEINE Adhäsionsbarrieren eingesetzt oder sonstigen adhäsionsmindernden Maßnahmen ergriffen), Resultat: gute Verminderung der Narbe (keine Narbenplatte mehr, sondern nun eher flexibler Narbenstrang entlang des Schnittes) und der Verklebung, mit einhergehender Verbesserung der Stimme und des Bewegungsumfangs. Jedoch: Narbenstrang verbindet weiterhin Zungenbein und Halshaut, und Stimme immer noch mittelmäßig stark beeinträchtigt (soweit, dass ich eine weitere OP in Betracht ziehe; Nebeninfo: habe schon Logopädie und Physiotherapie, genauer Narbenlösetherapie namens „Böger-Therapie“ ausgeschöpft).

Daher nun mein ungefährer „Plan“: minimalinvasiver Eingriff, bei dem durch kleinen seitlichen Schnitt „endoskopisch“ der Narbenstrang durchtrennt wird und durch Einfügen von Adhäsionsbarrieren eine Verklebung minimiert oder komplett verhindert wird. Zusätzlich würde ich gerne weitere adhäsionsminimierenden Maßnahmen ergreifen. Meine Fragen sind nun:

  • Wie muss der Eingriff gestaltet sein, um Adhäsionen möglichst zu vermeiden?
  • D.h. mit welchen Adhäsionsbarrieren haben Sie gute Erfahrungen gemacht? Meine Recherche ergab, dass insb. Gele auf Basis von aktiv-vernetzer Hyaluronsäure (z.B. Hyalobarrier), Filme aus thiol-modifizierter Hyaluronsäure (sog. „CHMA-S-PEDGA“, z.B. Carbylan-SX film) oder vll. auch PEG-basierte Estermischungen (z.B. SprayShield) vielversprechend sind. Andere Adhäsionsbarrieren wie Seprafilm, Interceed etc. scheinen wohl veraltet. Die Frage ist auch, was sich an dieser Stelle (Zungenbein), die während des Heilprozesses viel bewegt wird, am ehesten eignet.
  • Vor dem Auftragen einer Adhäsionsbarriere mit Ringer-Lactat+Heparin spülen, pro- oder contraproduktiv?
  • Welche Schnitttechnik (Skalpell, HF-Chirurgie mit bipolarer Pinzette, „Harmonic Scalpel“ oder „Thermal Welding“ etc.) eignet sich dafür am ehesten? Wenn ich richtig verstanden habe, sollte für Adhäsionsminderung möglichst wenig Blutung auftreten, deswegen hätte ich als Laie jetzt erstmal darauf getippt, dass Schneiden mit bipolarer Pinzette oder „Thermal Welding“ das Optimum ist?
  • Haben Sie Erfahrungen mit Medikamenten gemacht, die potentiell zu verminderter Adhäsion durch Unterdrückung von Inflammation führen (v.a. NSAIDs wie Ibuprofen & Celecoxib, aber auch Wobenzym/andere Enzympräparate)?
  • Da meine Recherche insb. in der Laparoskopie stattfand (wo man am meisten mit Verklebungen zu kämpfen hat), kam dort auch die Frage nach der richtigen Gasmischung auf, um Adhäsionen zu vermindern. Die Frage ist hier jetzt erstmal eher, ob man bei einem endoskopischen Eingriff am Zungenbein/im Halsbereich überhaupt Gas einlassen würde (um besseren Zugriff zu haben)?
  • Ich hatte hier in diesem Forum auch was von der „Wiederherstellung der Verschiebeschicht“ durch Transplantieren (?) von anderem Gewebe bei solchen Problemen gelesen, wobei ich mich frage, ob das nicht genauso zu Verklebungen führt?
  • Gibt es weitere Maßnahmen, oder eine andere Herangehensweise, die ich noch nicht beachtet habe?

Ich habe mir, wie man vermutlich sieht, diesmal genauere Gedanken gemacht, damit die nächste Operation dann auch ein zufriedenstellendes Ergebnis liefert und die Letzte bleibt, und hoffe, dass Sie mir wertvolle Tipps und Erfahrungen nennen können.

Mit freundlichen Grüßen, Frank

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P.S.
Bezüglich Ihrer Sprachproblematik sollte untersucht werden, ob der Grund hierfür die Verwachsungen zwischen Haut und Zungenbein sind oder ob bei der 1. Operation der Nervus recurrens verletzt wurde.

Beste Grüße aus Frankfurt,

Dr. med. Paul J. Edelmann.

Praxis Dr. Edelmann
4.9
(63)
Frankfurt am Main

Den Ausführungen der Kollegen Prof. Dr. Noah und Dr. Ruß gibt es Nichts hinzuzufügen.

Beste Grüße aus Frankfurt,

Dr. med. Paul J. Edelmann.

Praxis Dr. Edelmann
4.9
(63)
Frankfurt am Main

Ich kann mich nur den Meinungen meiner Kollegen , welche bereits gepostet haben anschließen, eine genaue Auskunft ist nur nach Untersuchung möglich. Eigenfett ( Nanofett ) wäre eine kleiner Eingriff und kann viel bewirken. Sie sollten sich unbedingt neuerlich bei einem PC vorstellig werden, er oder sie wird sie sicher gut beraten und etwas Ordnung in ihre Vielfalt an von Dr. Google gesammelten Informationen bringen. Alles gute und liebe Grüße
Dr. Doris Spreitzer

Hallo Frank,
Kollege Noah hat das treffend kommentiert - "Dr. Google" ist eben nur ein virtueller Ratgeber, der mit dem echten Leben manchmal nicht viel zu tun hat. Bei all dem, was Sie ansprechen und wissen, müssen Sie sich ja viele Stunden zu dem Thema belesen haben! Alle Achtung für einen Laien!
In der Tat ist es so wie Prof. Noah es sagt: die Oberflächenchirurgie unterscheidet sich erheblich von Eingriffen im Bereich des Bauch- oder Brustfells. Ein (narbensparender) endoskopischer Eingriff direkt unter der Haut mach überhaupt keinen Sinn, wenn ohnehin schon große Narben vorliegen. Einzig und allein muss die narbige Adhäsion zum Untergrund - hier Zugenbein - gelöst werden und ein Gewebe interpositioniert werden (Muskel oder Fett), dass als Verschiebeschicht wirken kann und damit spätere straffe Adhäsionen verhindern kann. Das einfachste wäre wohl eine Narbenlösung (was durchaus in bestimmten Fällen minimalinvasiv mit der scharfen Spitze einer Injektionsnadel geschehen kann) in Kombination mit z.B. eine Eigenfetttransplantation. Die Eigenfetttransplantation muss ggf. in mehreren Schritten durchgeführt werden um ein befriedigendes Ergebnis zu erhalten. Ob dieses Konzept sich als zielführend erweist, kann natürlich erst im Rahmen einer Untersuchung erörtert werden.
Stellen Sie Ihr Narbenproblem doch einfach nochmals einem Plastischen Chirurgen vor, der wird Ihnen dann auch helfen Ihre vielen Internetinformationen richtig zu gewichten und einzuordnen. Fluch und Segen der In

Lieber Herr Frank,
Ja, Sie haben sich viele Gedanken gemacht. ihr Beispiel zeigt, wie Dr. Google jemanden auf den Holzweg führen kann.
Einen endospkopischen Eingriff kann und wird man in Ihrem Fall nicht durchführen. Die Verwachsung ist ja oberflächlich. Auch gibt es (leider) keine Verwachsungsbarriere in der Oberflachenchirurgie. In der Handchirurgie suchen wir schon lange danach, aber alle bisherigen Produkte hatten nicht die Wirksamkeit, die erhofft war.
Optionen in Ihrem Fall sind:
Erneute Operation mit Rekonstruktion des Platysmas
Rigottomies und Lipofilling
Lappentransplantationen
Was genau jetzt die wohl optimale Therapie sein könnte kann jedoch erst nach einer Untersuchung festgelegt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. E.M. Noah

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Hallo. Seit 2015 leide ich unter einer Brandnarbe am rechten Unterlid verursacht durch eine zu hohe Lasereinstellung eines fraktionierten CO2 Lasers. Ebenfalls wurde dadurch eine Narbe an der Nase verursacht. Grund für die Behandlung waren ursprünglich geplatze Äderchen. 6 Monate war mein Unterlid angeschwollen (Tränensack s.h. Bild.) Danach ging die Schwellung zurück. Die weißen Stellen der Vernarbung sind ebenfalls gut sichtbar. Neben der psychischen Belastung haben zwei Hautärzte mein Anliegen damals abgespeist mit dem Satz “kein Gesicht ist absolut symmetrisch + das Einzige was man machen könnte wäre die andere Seite genauso zu lasern damit es gleich aussieht“ eine andere Klinik hat mir nur den Vorschlag gemacht Botox auf beiden Seiten unterspritzen zu lassen. Ich war schockiert, absolut bedient und am Boden zerstört, weshalb es Jahre dauerte bis ich überhaupt darüber sprechen konnte. Im Internet habe ich bereits Monate verbracht, um einen passenden Arzt zu finden. Für genau diese spezielle Thematik bin ich noch nicht wirklich fündig geworden. Deshalb habe ich mich hier angemeldet, um sinnvolle Möglichkeiten zur Auflösung und Verbesserung meiner Narbe zu erhalten. Minimal invasiv wäre mir natürlich am Liebsten um weiter sichtbare Narben zu vermeiden. Ideen und Anregungen habe ich im Internet viele gefunden. Ob diese oder andere Methoden in Frage kommen, möchte ich hier gerne von Ihnen erfahren. z.B. Infrarot Laser oder andere Verfahren zur Auflösung von Brandnarben, Unterspritzung des Narbengewebes zur Auflösung bzw. Lockerung des Narbenzuges, Neuraltherapie, Narbenkorrektur z.B. mittels Mikrochirurgie etc. Ich bin bereit lange Strecken auf mich zu nehmen (auch außerhalb von Deutschland) Anbei meine Bilder + eines vor dem Eingriff als Vergleich (s.h. Bild mit Farben)

Herzlichen Dank für Ihre genommene Zeit.

Antwort (1)

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Hallo Jana,

leider erkennt man Ihr Problem auf den Bildern nicht wirklich gut. Ich würde mir das gerne anschauen, wenn Ihnen Weinheim nicht zu weit entfernt ist. Nur mit Bildern werden Sie keine realistische Einschätzung bekommen können, man muss das Gewebe sehen, tasten, etc.
Mit Sicherheit gibt es eine Lösung!
MfG
Dr. Bas Orth

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Narbe im Gesicht- Wie behandeln?

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2.04.2020 · letzte Antwort: 22.04.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich hatte durch einen Autounfall eine Platzwunde- die vor 19 Tagen genäht worden ist. Die Nähte haben sich von allein aufgelöst. Nun meinte ein Chirug, dass ich die Narbe in Ruhe lassen soll, Sport machen kann und bepanthen nutzen kann. Alle anderen Cremes hätten keine Wirkung. Mein Hautarzt hingegen meinte nun, dass ich mir eine Narbencreme (KELO-Cote oder contratubex) und die Narbe in 1-2 Monaten Lasern lassen- je früher je besser. Nun habe ich zwei verschiedene Meinungen und bin völlig überfordert, da ich mich zu wenig mit Narben auskenne. Was würdet ihr machen? Welche Creme kann man empfehlen und wie oft sollte man diese auftragen?

Ich habe weitere Fragen: derzeit trage ich kein Pflaster mehr, jedoch lasse ich die Stelle beim Waschen des Gesichtes noch aus. Ich merke die Narbe oft und es fühlt sich komisch an, manchmal juckt sie auch sehr stark. Habe zudem noch Salzwasser- sollte ich stelle weiter damit desinfizieren? Und wann kann ich mit dem Abdecken per Make up beginnen? Kann man normal Sport machen? Wann sollte man über ein Lasern nachdenken bzw. macht es überhaupt Sinn? Die Narbe geht durch die Augenbraue- dennoch sind die Haare noch vorhanden an der Stelle..

Außerdem ist die Narbe an einigen Stelle erhoben und an anderen geht diese tiefer in die Haut.

Vielen Dank im Voraus Lukas

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Befolgen Sie bitte den Rat Ihres Chirurgen!
3 x tgl. dünn Bepanthensalbe auftragen und LSF 50 zum Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung. Letzteres solange bis die Narbe vollkommen blass ist.
Sie können Sport treiben und bei Ihren geschlossenen Wundverhältnissen auch schwimmen, saunen etc.. Eine Narbencreme hat bei Ihrer Narbe keine vorteilhafte Wirkung.

Erst wenn die Narbe ausgeheilt ist (!), wenn sie blass und weich ist (!), kann über eine Narbenkorrektur gesprochen werden; bei entsprechendem Befund.
Eine Kkorrekturoperation sollte ausschließlich ein Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie (w/m/g) vornehmen.
Von einer Lasertherapie zum derzeitig frühen Zeitpunkt rate ich unbedingt ab!

Beste Grüße aus Frankfurt,

Dr. med. Paul J. Edelmann.
http://www.praxis-edelmann.de

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