Mediane Halszyste - Zustand nach der Op

marcel77
18.03.2013 · letzte Antwort: 9.03.2018

Hallo,

bei mir wurde eine paramediane Halszyste entfernt. Der Schnitt, ca. 6 cm lang, liegt von der Halsmitte seitlich auf der Höhe Mitte Schildknorpel. Die OP ist jetzt 4 Wochen her und die Wunde heilt gut ab. Es besteht im Bereich oberhalb der Narbe noch eine leichte Schwellung, die nicht schmerzhaft ist.

Was mich jedoch stört ist, dass die "Halsmimink" beim Schlucken anders ist wie auf der gegenüberliegenden Seite. D.h., dass beim Schlucken der komplette Bereich um die Narbe die Bewegung des Kehlkopfes mitmacht, d.h. hoch und runter rutscht. Auf der gesunden Seite bleibt die Haut an Ort und Stelle und verschiebt sich nicht. Hoffe, ich habe es einigermaßen verständlich ausdrücken könnne.

Es scheint, als sei der Narbe mit dem darunter befindlichen Halsmuskel verklebt / verwachsen.

Meine Frage:

  • was ist das Problem?, Kann es sein, dass die Haut wiklich mit dem darunter befindlichen Halsmuskel "verwachsen" ist?
  • lösen sich solche Verklebungen / Verwachsungen erfahrungsgemäß wieder?
  • was ist die Behandlung der Wahl?

Vielen Dank für eine kurze Info. Mache mir da wirklich Sorgen, da nicht "nur" optisch ein Problem besteht, sonden auch das Schlucken eingeschränkt ist.

Marcel

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Es handelt sich hier höchstwahrscheinlich um Verwachsungen der Hautnarbe mit darunter liegenden Muskelschichten, wodurch die Narbe bei der Bewegung dieser Muskeln "mitgezogen" wird. Dieses Problem kann man u. a. mittels einer in den letzten Jahrzehnten ein wenig in die Vergessenheit geratenen Toledo-Sonde gut lösen. Danach sind Selbstmassagen und entsprechende Übungen nötig, um einer erneuten Verwachsung vorzubeugen.

Ja, Ihre Annahmen sind richtig, so kann man das minimalinvasiv in der Regel sehr gut "hinbekommen". Lesen Sie bitte dazu meine Antwort in diesem "Thread" vom 19. 03.13. Bei weiteren Fragen können Sie mich gern unter direkt kontaktieren.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Tribull

Ja, wir kennen viele solche Geschichten. Gern bin ich bereit Ihnen zu helfen. Um zu wissen, ob Ihr Fall mit der miniinvasiven Toledo-Technik gut zu lösen sei, müsste ich einige einfache Funktionstests durchführen (das tut nicht weh), was natürlich nur bei Ihrer persönlichen Vorstellung in meiner Sprechstunde möglich wäre. Wenn es sich dadurch eine offene Ausschneidung der Narbe (samt Risiko zu erneuter Verwachsung) vermeiden ließe, wäre das für Sie schon ein Gewinn. Falls es Ihnen im Augenblick nicht möglich sei, uns hier in Berlin zu besuchen, senden Sie mir im voraus einige Bilder, da kann ich Ihnen mehr etwas mehr dazu sagen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Tribull

Verwachsungen von Narben mit den darunter liegenden Strukturen sind im Hals-Bereich nicht selten und kommen gerade nach Schliddrüsen-Eingriffen auch öfters mal vor. Beim Schluckakt wandert der Kehlkopf nach oben und die Patienten stören sich dann an der Verziehung der Narbe, wenn diese verwachsen ist.
Helfen kann hier die nochmalige operative Entfernung der Narbe mit Lösen der Verwachsungen und Wiederherstellen der Verschiebeschicht durch ein adipofasziales Läppchen. Die Narben-Diszision mittels kleiner Kanülen ist ebenfalls geeignet, jedoch muss das sofortige Verkleben der Narbe mit dem darunterliegenden Gewebe verhindert werden.
Wir haben mit beiden Methoden gute Erfahrungen gemacht, wenn die Indikation stimmt.

DR. E. HÖFTER
PLASTISCHE CHIRURGIE AN DER ROTKREUZKLINIK

Dr. med. Eugen Höfter
5
(8)
München

marcel77 vom 10.04.2013 00:19

Man kann durchaus versuchen, mittels feinen Kanülen das Narbengewebe zu durchlöchern (Narbenlyse).

Praxis Dr. Edelmann
4.9
(63)
Frankfurt am Main

Ja, diese Möglichkeit "ohne Schnitt" gibt es und wird non uns in solchen Fällen häufig angewandt. Dazu verweise ich auf meinen Beitrag in diesem Forum vom neunzehnten März.
Mit freundlichen Grüßen
Dr.Tribull

Diese Beobachtung macht man auch oft nach Schilddrüsenoperationen. Da ich selbst an der Schildrüse operiert bin, kann ich Ihr Problem gut nachvollziehen. Nach einer Operation im Halsgebiet treten oft Verwachsungen auf, die das normal Gleiten der Gewebeschichten erschweren. Mit der Zeit bessert sich das wieder. Operative Korrekturen machen da wenig Sinn, da es zu einer neuen Verklebung kommen kann. Bei mir ist der Befund nach einigen Jahren deutlich besser geworden. Viele Grüße Dr. Thriene

Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Hallo,

ich teile die Meinung meiner Kollegen nur bedingt. Es besteht auch die Möglichkeit, dass ein motorischer Ast verletzt wurde, der die Halsmuskulatur versorgt. Da schon 4 Wochen vergangen sind, lässt sich meine Vermutung leicht bestätigen oder verwerfen: sie sollten zu einem Elektrophysiologen gehen, der macht eine elektromyografische Untersuchung des Plathysmas, dabei wird eine dünne Nadel in den Muskel gesteckt (tut nur ganz wenig weh). Zeigen sich nur Spontanaktivitäten (Fachausdruck) und keine Willküraktivität, dann ist der Ast möglicherweise durchtrennt, manchmal liegt beides vor, dann besteht ein Teilschaden. Es kann aber auch sein, dass bei der OP der Ast nur gezerrt wurde, dann zeigt sich zwar dasselbe Bild, aber in einigen Wochen kann sich der Nerv wieder erholen (Wiederaussprossen der geschädigten Nervenfasern). Sie können aber auch nix machen und warten, wenn aber nach 4-6 Wochen die Lähmung verbleibt, sollten Sie sich Klarheit verschaffen. Falls die Verletzung bestätigt ist, müssen Sie zu einem Spezialisten der Chirurgie der peripheren Nerven gehen, das sind weder Orthopäden noch Unfallchirurgen, in Wien sind das die Plastischen Chirurgen, in Deutschland grosteils auch und manchmal auch Neurochirurgen mit entsprechender Erfahrung.

marcel77

Eine Narbenlyse kann sehr gut in Lokalanästhesie ambulant, ggf. mit Sedierung, durchgeführt werden, Marcel.

Praxis Dr. Edelmann
4.9
(63)
Frankfurt am Main

Marcel77 vom 18.03.2013 20:35h

"...Kann es sein, dass die Haut wiklich mit dem
darunter befindlichen Halsmuskel "verwachsen" ist?" Ja, das ist sehr wahrscheinlich, Marcel.
Die Verklebungen lösen sich erfahrungsgemäß nicht von alleine und müssen nach Abheilung (ca 6 Monate) chirurgisch behandelt werden.

Alles Gute aus Frankfurt,

Dr. med. Paul J. Edelmann

Praxis Dr. Edelmann
4.9
(63)
Frankfurt am Main

Marcel vom 18.03.2013 20:35

Hallo Marcel,

sehr wahrscheinlich ist das wirklich eine Verwachsung der Haut mit der darunterlegenden sehr dünnen Muskelschicht, dem Platysma. Sie können nach Rücksprache mit Ihrem Operateur versuchen durch Massagen die Verklebungen zu lösen. Sollte das nicht den gewünschten Erfolg haben kann man die Narbe im Verlauf nochmals operativ von den Verklebungen lösen und darauf achten dass unter der Haut eine entsprechende Verschiebe Schicht erhalten bleibt.

Mit freundlichen Grüssen aus Köln

Dr. med. Claudius Kässmann

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