Hallo, vor mehr als zwei Jahren, November 2017, habe ich mir dummerweise Biopolymer in die Lippen spritzen lassen - von einem serbischen Arzt , der jeden zweiten Monat aus Belgrad nach Wien anreist. Mir wurde versichert, das Biopolymer würde sich nach 2, 3 Jahren im Körper abbauen. Ich wollte zum damaligen Zeitpunkt eine dauerhafte Lippenvergößerung und keine auf Lebenszeit! Nach einigen Monaten bemerke ich, wie das Biopolymer durch meine Lippen wanderte ("verrutschte") und die Form meiner Lippen immer ungleichmäßiger wurde. Als dann die Oberlippe einem Entenschnabel ähnelte und die Lippen sich hart anfühlten, besuchte ich mal einige plastische Chirurgen. Ein renommierter Arzt versuchte, das Biopolymer in meinen Lippen durch Hylase und Cortison aufzulösen - vergeblich, hat in "Ameisenschritten" funktioniert! Der Arzt und ich entschlossen uns zu dem Schritt, das Biopolymer operativ zu entfernen. Einmal wurde an meiner Ober- und Unterlippe bereits geschnippelt, jedoch wurden nur kleine Schnitte an der Lippeninnenseite gemacht, da die Gefahr bestand, Nerven zu beschädigen. Kleine Knoten konnten entfernt werden, einen großen Unterschied sehe ich jedoch nicht! Wenn man meine Lippen genau betrachtet, kann man durch das bloße Hinsehen, kleine "Silikonkörner" entdecken! Eine Bekannte mit demselben Problem suchte einen anderen renommierten Arzt auf, der einen Schnitt entlang der Lippeninnenseite setzte und so viel wie möglich vom Fremdmaterial entfernte, jedoch ist noch ein Restbestand an Biopolymer in ihren Lippen vorhanden. Mir, als auch der Bekannten, wurde mitgeteilt, dass es nicht möglich sei, das Biopolymer zur Gänze zu entfernen, da es mit dem eigenen Lippengewebe zusammenwächst. Ich brauche dringend Hilfe, denn ich möchte wieder normal aussehen! Ich bin schon richtig verzweifelt. Ich kann nicht mal Labello benutzten, da die Lippen dadurch noch gigantischer wirken. Hallo Lippenmonster! Ich bitte um Rat! Ich kann jedem nur davon abraten! Ich wünschte, ich hätte damals gewusst, welche Konsequenzen dadurch auf mich zukommen!
Das Geilste an der Sache ist, dass der besagte Arzt bis heute (!) noch in Wien unerlaubt praktiziert, obwohl er von mehreren Frauen angezeigt wurde. "Es sei die Angelegenheit der Ärztekammer, gegen ihn vorzugehen. Man müsse beweisen, dass er einen entstellt hat."
Vielen Dank im Vorhinein!
Hallo, vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich habe in den letzten Monaten in meiner Ordination in Wien leider sehr viele Patientinnen gesehen, die von anderen Personen mit Biopolymer behandelt wurden. Beim letzten Weltjahreskongress in Paris sind wir mit einer Gruppe von Experten zu diesem Thema zusammengesessen. Biopolymer wird in Österreich öfter eingesetzt, da aufgrund der Nähe hier serbische Ärzte dieses Produkt spritzen, das nur in Serbien zugelassen ist. Es gab experimentelle Versuche Biopolymer mit Endolaser, der auch bei Venenerkrankungen verwendet wird, direkt in der Lippe zu erhitzen, das Material zu verflüssigen und danach zu entfernen. Dieses Verfahren ist derzeit noch im Versuchsstadion, könnte aber eine Lösung neben der derzeit praktizierten chirurgischen Entfernung sein. Mittlerweile ist es schon eine beträchtliche Anzahl an Biopolymer Patienten.Es wurde bereits über die Ärztekammer versucht, den serbischen Ärzten das praktizieren zu untersagen, dies gestaltet sich aber sehr schwierig, sie haben weder eine Zulassung in Österreich zu praktizieren, noch ist bekannt, wann sie wo "ordinieren", und das nicht selten in einem Frisiersalon oder auf einer Geburtstagsparty. Danke für Ihren Kommentar, denn alle Patientinnen, die unter dieser Unterspritzung leiden und darüber sprechen, klären zur Aufklärung bei. Wir haben hierzu youtube Videos , um vor Biopolymer zu warnen und aufzuklären. Ob die Variante mit dem Endolaser zielführend ist, werden wir in den nächsten Monaten
"...Man müsse beweisen, dass er einen entstellt hat." Nichts leichter als das. Der Beweis ist doch ersichtlich?!
Sie sind leider eine von vielen Betroffenen, die sich von "BIO"polymer blenden ließen. Es wird schwierig und bedarf vermutlich mehrerer Sitzungen, um den Filler chirurgisch zu entfernen und die Lippen in eine schöne Form zu modellieren.
Ich rate von sämtlichen injizierbaren Fremdfillern ab; sowohl von permanenten als auch von resorbierbaren Materialien.
Die hiermit verbundenen, vielfältigen Risiken sind für mich als Mediziner inakzeptabel.
Problemberichte von Betroffenen liegen mir zahlreich vor und sind auch hier im Forum zu lesen.
Zum Auffüllen von Falten, Lippen oder zum Volumenauffüllen des Mittelgesichts (Wangenpartie, Nasolabialfalten, Unterlidbereich), der Brust, des Gesäßes oder der Waden verwende ich seit jeher aus Überzeugung ausschließlich Eigenfettgewebe. Hierbei haben wir den großen Vorteil, dass wir zu keinem Zeitpunkt Fremdkörperreaktionen (z.B. Rötung, Schwellung, Verhärtung, rheumatische Erkrankungen, allergische Reaktion - auch noch Jahre nach der Behandlung) zu befürchten haben.
Auch gibt es Beobachtungen, dass nach Schwangerschaften vermehrt Autoimmunerkrankungen bei Frauen auftreten, die zuvor mit Fremdfillern behandelt worden sind.
Selbst Hyaluronsäure verursacht histologisch nachgewiesen eine sehr starke Fremdkörperreaktion. Unmittelbar nach der Injektion transportiert der Körper zum Implantationsort u.a. Phargozyten, Makro
Guten Tag,
Sie sind auch eine der vielen betroffenen. Ich kenne die Problematik. Leider ist die einzige Chance, die schrittweise Entfernung des Silikons. Das mache ich und dazu würde ich raten. Mühsam, aber es führt successive zum Ziel,
Dr. Feichter, Wien
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