Hallo,
ich habe eine Frage, auf die ich im Netz keine richtige Antwort finden konnte. Sie ist wohlgemerkt rein hypothetisch (nicht dass jetzt jemand denkt, ich sei nicht mehr bei Sinnen), aber es würde mich einfach mal interessieren:
Man liest immer, dass bei einer Liposuktion insgesamt maximal 6000 ml Fett abgesaugt werden können. Das stelle ich selbstverständlich gar nicht in Frage; ich wüsste aber gerne mal, warum das so ist? Was würde passieren, wenn man nun deutlich mehr Fett absaugen würde - 8000, 10.000 oder gar 12.000 ml? Geht es bei der Maximalmenge "nur" darum, dass sich bei größerem Absaugvolumen die Haut nicht mehr zurückbilden kann? Hängt es mit dem Flüssigkeitsverlust zusammen (aber könnte man diesen nicht durch Infusionen o.Ä. ausgleichen)? Oder worin ist es sonst begründet, was wären die konkreten Risiken bei einer übermäßigen Menge an abgesaugtem Fett? Und warum tritt dieses Problem nicht(?) auf, wenn man bei extrem / krankhaft übergewichtigen Personen (meist im Ausland, wie manchmal in Boulevard-Sendungen berichtet wird) gleich größere Gewebemengen operativ wegschneidet?
Ich stelle die Frage aus reiner Neugierde (ich habe bereits vor fast acht Jahren mit viel Disziplin knapp 30 kg abgenommen, habe daraufhin eine Fettabsaugung machen lassen und bin dank entsprechender Ernährung heute noch mit meinem Körper zufrieden). Danke & viele Grüße, André
Lieber Andre,
Vielen Dank für diese hervoragende Frage, die einmal mehr zum Ausdruck bringt, dass alles im Fluss ist, bzw. kein Fachgebiet in der Medizin in den letzten Jahren so rasante Fortschritte aufweisen kann, wie die Plastische- und Ästhetische Chirurgie. Vor Jahren war es verpönt eine Fettabsaugung mit einer Bauchdeckenstraffung zu kombinieren, heute gilt es als Routine. Wir saugen in unserer Klinik in Berlin regelmäßig Mengen über 8 und 10 L Fett ab ohne jegliche Formen von Komplikationen zu beobachten. Wir bezeichnen dieses Verfahren als XXL-Fettabsaugung (in den USA auch Megaliposuction genannt). Das A und O ist dabei tatsächlich die engmaschige, anästhesiologische Überwachung der Patienten (Temperatur, Blutdruck, Sauerstoffsättigung). Die Hauptproblematik die wir beobachten ist das Abkühlen der Patienten, wofür auch angewärmte Infusionen zur Verfügung gestellt werden. Die Retraktion der Haut ist nicht immer möglich, sodass bei einigen Patienten später Straffungsoperationen notwendig werden. Ziel des Verfahrens ist es, möglichst viele und große Fettmengen aus dem Körper zu eliminieren. Damit wird die Stoffwechseslsituation des Körpers so von außen manipuliert, dass bei einer sechswöchigen, kalorienreduzierten Ernährung nach der Fettabsaugung weitere Fettmengen (besonders inneres Bauchfett) mit reduziert werden können. Das Verfahren richtet sich an alle Patienten, die deutliche Schwierigkeiten bei der Gewichstreduktion erleben, frustrate Diäten und Sportanwendung
Die Absaugung so größer Mengen führt zu massiven Flüssigkeitsverschiebungen, die große Kreislaufprobleme verursachen können. Solche unnötigen Risiken verbieten sich bei ästhetischen Eingriffen.
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