Fettabsaugung der Reiterhosen trotz Faktor-V-Mutation

Lena345
Lena345
8.11.2015 · letzte Antwort: 10.11.2015

Guten Abend, ich spiele seit längerem mit dem Gedanken, mir die Reiterhosen absaugen zu lassen. Ich bin nicht übergewichtig und im Oberkörper schmal, jedoch bekomme ich diesen Bereich leider weder durch Sport noch durch Diät in den Griff. Eine Diät (mein BMI liegt im Normalbereich) verstärkt die Problematik leider nur, da der Unterschied zw. oben und unten noch stärker wird. Ich habe die Faktor-V-Mutation. Innerhalb des letzen halben Jahren war ich jetzt bei drei plastischen Chirurgen zur Beratung. Ein Arzt meinte, er kenne sich bzgl. Faktor V nicht weiter aus und würde vor der OP einen befreundeten Internisten fragen, was er zu beachten hätte. Sieht aber prinzipiell keine Probleme. Der zweite Arzt (Bodenseeklinik) meinte, das wäre kein Problem, ich müsste nur zwei Wochen nach der OP Heparin spritzen. Der dritte Arzt, bei dem ich heute zum Gespräch war, meinte, er würde eine Fettabsaugung bei einer Faktor-V-Mutation ablehnen. Er hat das auch schlüssig begründet. Da bei einer Absaugung große Wundareale geschaffen würden, wären bei gleichzeitigem spritzen von Heparin Blutungen nicht zu kontrollieren. Das könnte schlimmstenfalls, falls ein größeres Gefäß verletzt würde, was nie auszuschliessen sei, dazu führen, dass ich durch die Einstichöffnungen literweise Blut verliere und ggf. sogar die abgesaugten Areale aufgeschnitten werden müssten, damit die Blutung gestoppt werden könne. Er meinte, er sei in erster Linie Arzt und dann erst plastischer Chirurg und würde seine Patienten nie solch einem großen Risiko aussetzen. Es gäbe aber bestimmt Chirurgen, die aus kaufmännischen Gründen auch bei Faktor V absaugen. Ich bin jetzt natürlich verunsichert. Mir erscheint die Begründung schlüssig und hat mir auch Angst gemacht. Wegen einer "Kann"-OP möchte ich nicht meine Gesundheit riskieren. Auf der anderen Seite war das in den Augen der beiden Ärzte der Bodenseeklinik alles überhaupt kein Problem. Deshalb meine Frage hier im Forum. Wie sehen Sie das Risiko einer Fettabsaugung bei Faktor-V-Mutation? Soll ich es besser lassen oder lassen sich die aufgeführten Risiken entkräften? Ist es denn nicht auch so, dass jeder Patient bei einer Fettabsaugung zumindest für 1-2 Tage Heparin spritzen muss? Und ist die Nachblutungsgefahr dann nicht immer gegeben? Für Ihre Antworten herzlichen Dank!

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Liebe Lena
Das Risiko einer Thrombose im Rahmen eines operativen Eingriffes hängt weniger von der Art des Eingriffes ab als von der ART DER BETÄUBUNG. Und das ist wesentlich. Sorgen müssten Sie sich machen, wenn man einen Eingriff in Voll- oder Teilnarkose macht, denn dann verlangsamt sich der Blutfluss und das ist der Grund für ein erhöhtes Risiko für Thrombosen und Lungenembolien.
ABER - wenn der Eingriff in örtlicher Betäubung, in der sog. Tumeszenzanästhesie durchgeführt wird, dann ist das Risiko minimal oder in etwa so wie Sie sich Sorgen machen müssten bei einem Zahnarztbesuch. Und dann ist die Zone, die Sie abzusaugen zu wünschen ja klein, aus meiner Sicht kein Risko. Die Kollegen, die von Blutungsgefahr gesprochen haben, hatten wohl keine Ahnung und dachten Sie sind Bluter. Faktor V Mangel bedeutet aber nichts anderes als eine erhöhte Thrombosegefahr, allerdings nur milde erhöht. Im übrigen hat jeder 20. einen solchen Defekt und nur wenige Menschen machen deshalb jemals in ihrem Leben eine Thrombose.
Zusammengefasst ist Ihre Problematik in meinen Augen gar kein Problem, sondern problemlos machbar. Wir machen das sehr häufig bei Patienten, die Ihre Problematik haben oder aus anderen Gründen eine Thrombose hatten. Als Spezialist für Venen und Fettabsaugung wenden sich sehr viele Patienten mit Thromboseproblematiken an mich. Unsere Patienten erhalten anschliessend für ca. 7 Tage eine Thrombosevorbeugung. Aus diesem Grund hatten wir noch nie eine Komplikation.
Die Coo

2 Standorte in St. Gallen, Zürich...

Liebe Lena
herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung.
Das Blutungsrisiko ist bei null wenn man Heparinspritzen gibt. Hat denn der Kollege noch nie Chirurgie betrieben?
Jeden Tag bekommen Millionnen Patienten direkt im Operationssaal ihre Heparinspritzen egal welche Operation durchgeführt wurde und in den Krankenhäusern werden viele Eingriffe täglich durchgeführt, die ein viel grösseres Blutungsrisiko haben.
Noch mals - wenn die Tumeszenzanästhesie richtig gemacht wird dann gibt es keine Blutungsprobleme, Heparin hin und Heparin her.
Ich blicke da auf über 10 000 Eingriffe zurück und davon viele hundert Operationen mit Heparin. Nie gab es ein Problem. Wir behandeln in solchen Fällen 7 Tag mit Heparin oder mit den neuen Substanzen als Tabltette z.B. Xaretlo.
Konnte ich Ihre Frage beantworten? Noch andere Fragen?
Herzlichst
Ihr Dr. med. N. Linde

2 Standorte in St. Gallen, Zürich...

Bei einer Faktor V Mutation ist das Risiko einer Thrombosenbildung immer erhöht, insbesondere bei operativen Eingriffen.
Unter perioperativer Heparingabe sollte das Thromboserisiko deutlich reduziert sein. Perioperative Heparingabe bei Liposuction erhöht das Blutungsrisiko nicht wesentlich.

Beste Grüße aus Frankfurt,

Dr. med. Paul J. Edelmann.

Praxis Dr. Edelmann
4.9
(63)
Frankfurt am Main

Eine Faktor V Mutation betrifft etwa 5% der Bevölkerung und ist damit gar nicht so selten. Wenn Sie oder nahe Angehörige unter gehäuftem Auftreten von Venentrombosen leiden, ist eine Therapie angeraten. Ansonsten kann man zur Sicherheit eine verlängerte Heparingabe für insgesamt 10 Tage ab OP in Erwägung ziehen. Das ist inzwischen bei fast allen größeren Operationen üblich (auch ohne Faktor V Mutation). Ein verstärktes Blutungsrisiko ist dabei nicht (!) zu befürchten.
Ich habe in dem Zusammenhang in persönlicher Erfahrung von 30 Jahren noch nie irgendein ernsthaftes Problem gesehen.
Mit den besten Grüßen
Dr. Klaus Ueberreiter

Denken Sie mal über Coolsculpting nach.
Das funktioniert auch ohne OP.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Kauder

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bebech10
13.02.2012 · letzte Antwort: 10.04.2012

Mein Behandelnder Arzt und dessen Klinik taucht hier nirgends auf! Er ist mit seiner Klinik un Karlsruhe und Stuttgart vertreten. Bei meinem Beratungsgespräch verlief alle super und auch die Website macht einen seriösen Eindruck. er hat eine abgeschlossene Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie und schon rund 12.000 Eingriffe hinter sich.

Muss ich mir Sorgen machen, wenn ich ansonsten nirgens Informationen zu ihm finde?

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SINIS - PLASTISCHE CHIRURGIE BERLIN - SINIS

Die meißten Mitglieder dieser Gesellschaft sind keine Fachärzte für Plastische- und Ästhetische Chirurgie, so wie beispielsweise auch deren Präsident, Herr Mang, diesen Facharzttitel nicht trägt.

Mit freundlichen Grüßen

Sinis

www.sinis-plastische-chirurgie.de

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