Extreme Hämatome nach Fettabsaugung

kiama
8.08.2013 · letzte Antwort: 26.07.2020

Guten Tag,

ich hatte vor 11 Tagen eine große Fettabsaugung an Oberschenkeln, Knie und Waden und Kinn mit insgesamt 7,2 Litern. Die 2 Tage danach ging es mir dementsprechend. Ich bekam im Anschluß erhöhte Temperatur, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme. Zusätzlich noch Magen-Darmprobleme - ich hatte mir wohl eine Virusinfektion zugezogen. Schmerzen in der Brust hatte ich auch noch. Im Zimmer war es auch extrem heiß bei diesen Temperaturen. Meine Hausärztin hat eine Blutprobe entnommen, aber aufgrund von der ständigen Kreislaufproblematik und Brustschmerzen bin ich abends ins Krankenhaus gegangen. Lungenembolie und Herzinfarkt wurden ausgeschlossen. Meine Ärztin hat mir nun Eisentabletten und Ruhe verschrieben. Habe auch Atemnot nach kurzer Belastung. Meine Ärztin meint, das würde an dem Blutverlust liegen. Wieviel Blut könnte man nach der OP verlieren? Ich habe nach der OP auch nicht genässt und nach 2 Tagen hatte ich 2 Kg weniger und nach weiteren 9 Tagen noch einmal 3 Kg. Ist das normal? Außerdem habe ich extremste Hämatome, vor allem im Kniebereich und den Waden. Mit Heparinsalbe verändert sich nichts. Kann man von innen etwas tun, damit die sich schneller auflösen?

Mit freundlichen Grüßen

Petra

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Da Sie sich immer noch abgeschlagen fühlen, obwohl der Eingriff mittlerweile 16 Tage zurückliegen müsste, kann ich Ihnen insbesondere unter Berücksichtigung der abgesaugten Fettmenge nur nochmals dazu anraten, sich zeitnah bei Ihrem behandelnden Arzt vorzustellen.

Es ist nicht nachvollziehbar, wie man über 7 Liter in einer Sitzung absaugen kann. Wie die Kollegen schon berichtet haben, sollte nicht mehr als 4 Liter pro Sitzung abgesaugt werden.

Grüße Dr. Muringaseril

2 Standorte in Baden-Württemberg, Niedersachsen...

kiama vom 08.08.2013

Wow! Wer saugt 7,2l Fettgewebe in einer Sitzung ab?
Ein solch umfangreicher Eingriff ist extrem kreislaufbelastend und bedarf der engmaschigen ärztlichen Aufsicht.
Aus medizinischen Gründen sollten auch bei organisch gesunden Menschen nicht mehr als 4l/Sitzung abgesaugt werden.
Sie werden noch für einen längeren Zeiraum "abgeschlagen" und müde sein.
Trinken Sie viel Wasser/Tee und lagern Sie Ihre Beine so oft wie möglich hoch.
Stellen Sie sich in kurzen Abständen bei Ihrem Operateur vor, damit er Sie unter ärztlicher Aufsicht hat.

Alles Gute aus Frankfurt,

Dr. med. Paul J. Edelmann.

Praxis Dr. Edelmann
4.9
(63)
Frankfurt am Main

Über die Maske wird Ihnen wahrscheinlich Sauerstoff zugeführt worden sein. Generell ist es erfreulich, dass Sie sich zunehmend besser fühlen. Die subjektive Verbesserung des Allgemeinzustandes wird mit der Verdoppelung der Eisensubstitution jedoch eher nicht zusammenhängen. Trotz dieser Entwicklung und der Tatsache, dass der Eingriff mittlerweile 15 Tage zurückliegen müsste, sollten Sie sich aufgrund der auch für mich nicht nachvollziehbaren Menge an abgesaugtem Fett dennoch bei Ihrem behandelnden Arzt zeitnah zur Nachsorgekontrolle vorstellen.

Die Bestimmung des Hämoglobin-Wertes über ein herkömmliches Messverfahren sagt leider nicht über den im Blut existierenden Methämoglobin-Anteil aus. Hierfür sind spezielle Blutgasanalysegeräte erforderlich, welche in den meisten Krankenhäusern jedoch vorgehalten werden. Daher kann eine Methämoglobinämie trotz eines im Normbereich liegenden Hämoglobin-Wertes mit einer erniedrigten Sauerstoffkonzentration im Blut vergesellschaftet sein, was auch eine Messung der peripheren Sauerstoffsättigung nicht zu detektieren vermag. Wenn der in Ihrem Fall erniedrigte Hämoglobin-Wert ausschließlich auf den im Rahmen der Operation erlittenen Blutverlust zurückzuführen ist, sollte die Einnahme von Eisentabletten eigentlich entbehrlich sein. Diese Substitution ist nämlich in aller Regel nur dann erforderlich, wenn ein laborchemisch nachgewiesener Eisenmangel auch tatsächlich vorliegt.

Guten Tag,
ich gebe einem Autor Recht, dass das fahrlässig ist und nicht dem fachlichen Standard entspricht, 7 L in einer Sitzung abzusaugen.
Ich lege meine Obergrenze bei maximal 2 Litern fest, da höhere Mengen kosmetisch überhaupt keinen Sinn machen, wenn Patienten noch zu viel Körpergewicht haben. Ausnahmefälle können massive Lipoedeme sein, dann sind auch mehrere Sitzungen zu empfehlen.
Sollte Ihr Eingriff unter örtlicher Betäubung erfolgt sein, dann rechnen Sie mal die Dosis der zu verabreichenden Medikation nach, schnell sind Sie über der zulässigen Obergrenze, (PUBMED), das kann dann tödlich verlaufen.
Ich halte die grossen Absaugungen in örtlicher Betäubung für unverantwortlich.

Wahrscheinlich leiden Sie neben den massiven Elektrolytstörungen, Blutverlust, unter einer Methämoglobinämie, das heisst selbst vorhandenes Hb schafft den Sauerstofftransport nur unzureichend. Daher Ihre Beschwerden.

Ich empfehle eine engmaschige spezifische Laborkontrolle, eventuell sollten Sie notfallmässig stationär aufgenommen werden.

Sie brauchen heute noch einen fachlich kompetenten Arzt vor Ort, der Ihnen hilft.
Kein Forum.

Gute Besserung
ME

Hallo Petra,bei einer Absaugmenge von 7,2 l Fett(im Überstand)sind die von Ihnen geschilderten Symptome durch Blutverlust,Elektrolytverlust und Flüssigkeitsverschiebung geradezu "normal".Ich sauge in einer Sitzung nicht mehr als ca. 4 l ab um die Patienten nicht zu gefährden.Größere Volumina(im Sinne einer Mega-Liposuktion) sollten in mehreren Sitzungen(nach meiner Erfahrung mit mindestens 6 Wochen Abstand)fraktioniert entfernt werden.Die Einhaltung der Grenze von 4 l Fett pro Sitzung wurde bereits in den 90 er Jahren des vorigen Jahrhunderts von Prof.Dr.Jeffrey A.Klein (USA),dem Nestor der modernen Tumeszenz-Lokalanästhesie bei dem ich meine Ausbildung erhielt, zur Vermeidung von schwerwiegenden Komplikationen dringend empfohlen und ist heute allgemeiner Standard für"good medical practice" bei der Liposuktion.Unter Einhaltung dieser Größenordnung habe ich bei menen Liposuktionen niemals größere Probleme wie in Ihrem Fall gesehen.
In Ihrer Situation wird die Erholungsphase erheblich länger dauern,auch im Hinblick auf die reichlich vorhandenen erheblichen Hämatome.Zu empfehlen ist dabei eine regelmäßige engmaschige Kontrolle um sekundäre spätere Komplikationen frühzeitig zu erkennen,bzw.rechtzeitig ggf.medizinische Maßnahmen einzuleiten.
Mit allen guten Wünschen für eine baldige Besserung !
Prof.Dr.med.Ralf Thomas Michel

Prof. Dr. med. habil. Ralf-Thomas Michel
(0)
4 Standorte in Hessen, Rheinland-Pfalz...

Liebe Kaima,
7,2 Liter sind in der Tat eine große Fettabsaugung. Durch den Eingriff kann es zu Verschiebung von Elektrolyten und Flüssigkeit kommen. Zudem besteht die Möglichkeit eines großen Blutverlustes. Entscheidend ist hier der Hämoglobinwert (Hb)und ein Blick auf Ihr EKG. Ein Gewichtsverlust ist damit erklärlich, dass Sie Flüssigkeit auch über den Urin ausscheiden können. Bezüglich der Schwellungen und Hämatome habe ich mit Bromelain-Tabletten gute Erfahrungen gemacht. Bitte bleiben Sie aber in engmaschiger Kontrolle bei Ihrem Arzt und sprechen diesen einmal auf den Hb-Wert an.
Gute Besserung
Dr. Schmitz, Köln

Wenn diese Liposuction in Tumeszenztechnik durchgeführt worden ist, dann lassen sich die von Ihnen beschriebenen Symptome insbesondere durch die Überdosis an Medikamenten erklären, welche Ihnen vermutlich mit der Tumeszenzlösung zugeführt worden sind. Insbesondere die Nebenwirkungen der in der Lösung enthaltenen Lokalanästhetika können in entsprechender Menge zu den von Ihnen beschriebenen Erscheinungen führen, so dass ein ein erhöhter Blutverlust nicht einmal vorliegen muss. Wenn Sie sich weiterhin abgeschlagen fühlen, empfehle ich Ihnen, sich zeitnah bei Ihrem Operateur vorzustellen. Im Rahmen dieser Vorstellung sollten das Herz-/Kreislaufsystem und die Blutwerte nochmals eingehend überprüft werden.

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