Liebe Experten,
ich unterzog mich vor über 1,5 Jahren drei Liposuktionen bei einer auf Lipödem-Liposuktionen spezialisierten Privatklinik an Beinen und Armen (Lipödem Stadium II Typ IV, bin 40+, 1,64 m groß, Gewicht zu Anfang 74 Kilo, bei letzter OP 65 Kilo, jetzt 63 Kilo, BMI bei 23, entfernt wurden zusammen weniger als 10 Liter, Selbstzahlerin). Mein Heiljahr ist abgeschlossen und ich habe noch etwas abgenommen, da ich mein Ergebnis positiv beeinflussen und nicht gefährden wollte.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir aus fachlicher Sicht helfen könnten, mein Ergebnis neutral zu beurteilen, wobei ich weiß, dass ohne Tastbefund eine abschließende Beurteilung schwer ist. Dennoch hoffe ich, dass Sie mir helfen können, ggf. fachlich untermauert mit meinem Operateur zu sprechen.
Das Schweregefühl ist aus den Beinen gewichen, die Silhouette ist gut geworden, aber von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass an der Reithose noch Lipödem-Fett stehen geblieben ist. Habe dort bis heute weiterhin (Druck-)Schmerzen. Bei einer FolgeOP wurden 100 ml nachgesagt, aber trotz weiterer Abnahme hat sich das Ergebnis nicht gebessert - wie beurteilen Sie die Ausprägung an der Reithose? Hätte man die waagerechte "Furche" bei der Lipödem-Liposuktion auch lösen/entfernen können/sollen? Sind die Dellen an der Oberschenkel-Vorder-/Innenseite "normal/fachgerecht" oder entstehen diese durch Übersaugung? Hätte der "hängende Schritt" durch eine Wicklung bis in den Schritt vermieden werden können?
An den US sind nach Ablauf des Heiljahres „Furchen“ entstanden, die leicht schräg verlaufen. Welchen Ursprung können diese „Furchen“ haben? Sind das Spuren der Absaugtechnik? Entspricht der leicht schräge Verlauf der für Lipödem-Liposuktionen empfohlenen zirkulären Absaugtechnik? Müssten die dann nicht waagerecht sein?
Zudem habe ich das Gefühl, als ob oberhalb der gesaugten Bereiche sich neue „Fettrollen“ gebildet hätten, da diese auch erst zum Ende bzw. nach dem Heiljahr entstanden sind. Gibt es so etwas wie eine Art „Fettverdrängung“ aus den operierten Bereichen (trotz meiner Abnahme!)? Oder ist der Bereich ober halb der Reithose nicht vollständig/zu stark/nicht optimal gesaugt worden, so dass oberhalb der Reithose nun eine Delle ist und dadrüber das nicht gesaugte Fett sich als Rolle abzeichnet? Das vorletzte Foto in Schwarz hat einen besseren Kontrast und zeigt die "Wülste".
An den Oberarmen hat sich leider nur wenig verändert (1 Liter wurde in einer einzelnen OP entfernt, Umfangsreduktion von 32 cm auf 29 cm am Oberarm, weiterhin Schweregefühl) und es haben sich zudem starke „Verzerrungen/Grübchen" im Laufe des Heiljahres gebildet, die vor allem beim Anwinkeln der Arme sehr unästhetisch aussehen (in natura viel stärker als auf dem Foto). Bei anderen Operierten meines Alters und mit deutlich mehr als meiner Umfangsreduktion sieht man diese nicht. Worum handelt es sich dabei? Hätten diese Grübchen (z.B. durch ein kleineres Mieder) vermieden werden können? Die Wicklung nach der OP setzte Mitte Oberarm an und genau dadrüber liegen nun diese Grübchen. Hätte das Ergebnis durch eine engere Kompression/Wicklung direkt nach der OP verbessert werden können? Sind das Fibrosen?
Entspricht das Ergebnis am Unterarm an meiner Uhr, die normal und nicht zu fest anliegt, einem Lipödem-freien Zustand? Foto ist morgens aufgenommen, keine starke Wassereinlagerung.
Kann sich Haut zurückziehen, wenn das krankhafte Fett nicht vollständig entfernt ist? Wenn die Haut leicht Widerstand gibt und sich gefüllt oder knotig anfüllt, kann sie dann leer sein?
Wie beurteilen Sie insgesamt mein Ergebnis und was liegt im Bereich des Machbaren, wenn ich mit dem Operateur nochmals spreche und das Thema Korrektur anspreche? Da mein Operateur bisher alle anderen operierten Patientinnen, die ich kenne, trotz ähnlicher Probleme mit dem Argument, dass es sich um leere Haut handelt, weggeschickt hat, möchte ich fachlich vorbereitet sein, da mir eine Korrektur vor allem an den weiterhin schmerzenden Stellen wichtig wäre.
Halten Sie es für realistisch, dass man mein Ergebnis verbessern kann?
Wäre es möglich die Beine und Arme in einer Korrektur-OP zu korrigieren?
Jeder Tipp wird hilfreich sein. Vielen Dank für Ihre Mühe und Geduld!
Beste Grüße Anna
Guten Morgen, Anna,
prinzipiell ist es kein schlechtes Ergebnis, auch wenn an einigen Stellen (z. B. im Bereich der Knie) noch sicher etwas nachgebessert werden kann. Man kann zudem versuchen, die Furchen und die unruhige Haut noch glatter zu bekommen: dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten (Plasma-Straffung, chirurgische Straffung, Eigenfett, angleichende Saugung etc.).
An nicht behandelten Arealen kann es tatsächlich zu einer Zunahme der Beschwerden kommen (bei gleichbleibendem Lifestyle). Dies konnten wir in einer klinischen Untersuchung bereits zeigen und publizieren.
Wir bei ACQUA Medical Aesthetics sind Spezialisten für die Behandlung des Lipödems und auch sehr erfahren mit Korrektur-OPs. Gerne können Sie einen Termin in unserer Sprechstunde in Leipzig vereinbaren. Ich kann Ihnen dann einen unverbindlichen Behandlungsplan erstellen und mit Ihnen die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren erörtern.
Mit freundlichen Grüßen
S. Michel
FA Plastische und Ästhetische Chirurgie
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