Muss es bei Bio Alcamid zu Komplikationen kommen? oder kann das auch gut gehen?
Frage aus dem Patienten Forum: Muss es bei Bio Alcamid zu Komplikationen kommen? oder kann das auch gut gehen?
Man sollte von Bio Alcamid definitiv Finger weg lassen, weil die Komplikationsraten extrem hoch sind. Aquamid ist ein transparentes Gel, welches zu 97,5% aus Wasser besteht und zu 2,5% aus Polyacrylamid. Das ist dasselbe Material, aus dem Kontaktlinsen hergestellt werden.
Aquamid ist ein nicht abbaubarer Filler mit einem unsicheren Risikoprofil sicher. Kennzeichnend sind Granulombildungen (Knötchenbildung), Asymmetrien der Hautweichteile und Schmerzsymptome.
Weitere Informationen zum Thema Faltenbehandlung finden Sie auf unseren Webseiten der Privatpraxis Dr. med. M. Akbas und der Arteo Privatklinik (Zentrum für Ästhetisch-Plastische Chirurgie Düsseldorf)
Beste Grüße
Dr. med. Mehmet Akbas
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
European board certified plastic surgeon (EBOPRAS)
Bleiben Sie bei naturidenten Fillern wie Eigenfett oder Hyaluronsäure. Permanente Filler können noch nach Jahrzehnten Granulome hervorrufen.
Schöne Grüße aus Hamburg,
Dr.med.univ. Gregor Huschek
Lieber Herr Kollege Thriene - die internationalen Vereinbarungen und Ergebnisse sprechen eine deutlich andere Sprache. Auch wenn 60% wie beim injizierbaren Silicon erfolgreich sind, wären z.B. 40%, Komplikationen zuviel.Auch fehlen klinische Multicenter-Langzeitstudien,die vergelichbare Komplikationsraten mit anderen nicht resorbierbaren Weichteil-Fillern aufweisen.
Die Langzeitkompikationsraten anderer von der FDA zugelassenen, nicht resorbierbarer Filler betragen 0,9%.
Streng wissenschaftliche Erwägungen sind , wie Sie sicher auch zustimmen, gerade bei solche elektiven Interventionen unabdingbar.
Wenn Sie Lust haben kommen Sie doch auf unsere nächste ConsensusKonferenz der IQUAM.Dort beschäftigen wir uns seit 20 Jahren mit der Qualtitässicherung, den Medizinprodukten und neuen Technologien in der Plastischen Chirurgie.
Mit kollegialen Grüßen!
Dem Kommentar der Kollegin kann ich so nicht voll zustimmen. Ich habe einige Patienten mit dem Präparat behandelt und es ist nur in einem sehr kleinen Prozentsatz zu Komplikationen gekommen. Diese waren auch alle gut behandelbar. Auch bei der Verwendung von resorbierbaren Fillern kann es zu schweren Komplikationen wie Allergie, Infektion etc. kommen.
Das Präparat war durch den Aufkauf der Produktionsfirma für circa 8 Monate nicht mehr erhältlich, ist jetzt aber wieder unter dem Namen Perform im Handel. Es gibt einige Fälle, in denen die Verwendung eines permanenten Fillers eine Option sein kann. Als Beispiel seien Patienten mit ausgeprägter Lipodystrophie genannt, die größere Mengen an Filler für die Rekonstruktion benötigen. Diese können nicht jedes Jahr die hohen Summen aufbringen, die für eine Neuimplantation eines resorbierbaren Fillrs notwendig wären.
Wichtig bei der Verwendung von permanenten Fillern ist die richtige Patienenauswahl sowie die vollumfängliche Aufklärung über die möglichen Risiken. Ferner Bedarf der Umgang mit permanenten Fillern besondere Erfahrung und Sorgfalt. Dies wird leider oft vergessen.
Gott sei Dank muss es natürlich nicht zu Komplikationen kommen, nur sind diese nicht gut behandelbar und sehr häufig. Genaue Prozentzahlen gibt es nicht, da weder die Anwendungszahlen bekannt sind, noch selbstverständlich alle aufgetretenen Komplikationen berichtet werden. Zumindest ist das Produkt seit mehreren Jahren nicht mehr auf dem deutschen Markt. Verantwortungsvolle Ärzte werden dieses Präparat schon längst nicht mehr verwenden.
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