Hallo zusammen, da ich mich langsam etwas hilflos fühle versuche ich es auf diesem Weg; ich habe seit Anfang des Jahres starke Probleme mit meiner rechten Hand im Übergang Unterarm/Daumen und Daumen und Zeigefinger. Es sind ziehende, austreckende Schmerzen vom der Bewegung des Daumens und des Zeigefinger ausgehend bis in den Unterarm. Hier wurde dann im Feb eine akute Sehnenscheidenentzündung (bereits die zweite) diagnostiziert die mit Schiene und Kortisonspritze, anschließend mit einer OP behandelt wurde. Der akute Schmerz war danach zunächst Weg, jedoch zeigte sich verstärkt Kribbeln und Schmerzunempfindlichkeit in Daumen und Zeigefinger. Zusätzlich ergab sich, dass seit entweder der Spritze oder der OP ein unglaubliches Phänomen auftrat; meine Pulsader zeigt sich deutlich auf der Rückseite des Unterarms, ziemlich genau über der Narbe und ebenfalls wieder zwischen Daumengelenk und Zeigefinger auf der Handrückseite, mann kann den Verlauf also von Daumen bis in den halben Unterarm tastend verfolgen. Hört sich verrückt an, ist aber tatsächlich vorliegend, habe auch versch Videoaufnahmen davon; denn bei starker Reizung tritt sie stark hervor. Dies ist auch das Hauptproblem, vorwiegend bei der Arbeit (Bürotätigkeit) wird die Arterie irgendwo eingeengt oder gereizt, so dass der Puls über den ganzen Unterarm sichtbar hervorschlägt und der Arm warm und schmerzhaft wird. Der Handchirurg vermutete wegen gleichzeitiger Behandlung der Finger und Daumen eine Einengung durch KTS. Dies wurde beim Neurologen überprüft, leichter Ausschlag lag vor. Ein zusätzlicher MRT hat einen Bandscheibenvorfall ausgeschlossen. Also folgte die KTS-Op. Diese liegt nun 3 Wochen zurück; Zeigefinger und Daumen funktionieren wieder gut und es ist endlich wieder Gefühl da, jedoch tritt erneut das Problem mit dem abgeklemmten Puls auf. Was kann dies noch sein? Es ist auf Dauer unerträglich, da es z.T, auch ohne Belastung auftritt und nur mit hoch legen und kühlen zu beruhigen ist. Der genaue Schmerz-Druckpunkt befindet sich genau im Übergang von Unterarm zur Hand unter dem Daumen auf der Handrückseite.
Ich weiß, dass ist nun viel Text und Ferndiagnosen sind kaum möglich; aber hat hier jemand einen Rat zu? Nach über 8 Monaten und zwei OPs bin ich langsam hilflos und mit den Nerven am Ende und bi nfür jeden Tipp dankbar.
Sehr eigenartig, in der tabakkuhle gibt es eine Arterie, aber diese liegt recht tief und es ist sehr unwahrscheinlich, dass diese anschwillt. Eine doppleruntersuchung ggf mit Ultraschall kann aber leicht klären. Sonst gibt es keine Schlagader auf der Streckseite unterarm oder Hand.
Wahrscheinlicher ist das DeQuervain Syndrom, eine sehneneinengung. Zumeist eine klinische Diagnose, die ihr Handchirurg schnell stellen kann. Weitere Differentialdiagnose ist eine Rhizarthrose, eine radiologische Diagnose
Also ersten nochmal zum Chirurgen, dann ggf. Ultraschall., ggf. Röntgen .
Viel Glück.
Prof. E.M. Noah
Hallo Sarah
Wartenberg-Syndrom bedeutet eine Eineingung und Irritation eines sensibelen Astes des N. radialis.Eine andere Bezeichnung ist Cheiralgie (Chei kommt aus dem grischichen und bedeutet Hand). Dieser Ast heisst Ramus superficialis nervi radialis (zu deutsch: oberflächiger Ast des Nervus radialis. Er kommt aus dem tiefergelegenen N. radialis, ca. 10-15 cm oberhalb des Handgelenkes auf der Daumenseite und tritt durch die Unterarmfaszie an die oberfläche. Typisches Schmerzgebiet ist der Handrücken auf der Daumenseite und Daumenstreckseite. Typisch ist der Druckschmerz im unteren Drittel des Unterarmes auf der Daumenseite. Dieses Syndrom ist abzugrenzen von einer Tendovaginitis de Quervain.
Es kann durchaus sein, dass durch die Operation der Nervenast beschädigt, eingeengt oder vernarbt ist. Es kann eventuell sinnvoll sein, diesen Nervenast freizulegen um das Kompressionssyndrom (Einengung) aufzuheben. Eine Testausschaltung des Nerven mit einer örtlichen Betäubung + Kortison kann richtungsweisend sein, d.h. wenn der Schmerz weg ist nach einer solchen Injektion und nach einiger Zeit wieder auftritt, dann ist die Freilegung erfolgsversprechend.
Ich hoffe, Sie können mit diesen Informationen etwas anfangen.
Freundliche Grüsse
Dr. med. Martin Pelle
Hallo,
Ja der Raums superficialis N. Radikalismus, sehr anfällig für Verletzungen. Lässt sich neurologisch durch Nervenleitgeschwindigkeitsmessung gut darstellen. Wichtiger ist ein genaues Mapping der sensiblen Versorgungsgebiete.
Bei Ihnen steht nun die Differenzierung zwischen Verletzung und Kompression an.
Aber was wissenschaftlich wichtig ist.!!
Die Normavariante Ihrer Blutgefäße sollte dargestellt werden. Universitär wäre eine AngioCT mit 3 D Rekonstruktion.
Sollten sich die Varianten bestätigen, sollte Ihre Handchirurgin das wissenschaftlich publik machen. Interessant, aber auch für Sie wichtig, da Sie die Arterie im Verlauf vor Verletzungen schützen müssen. Die A, radialis liegt am Unterarm normalerweise gut geschützt , sollte wirklich eine solche Verlagerung vorliegen, müssen Sie das wissen, aber auch Ärzte, die Ihnen z.B. Blutabnehmen wollen, Braunulen legen wollen etc.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. E.M. Noah
Ich kann mich Herrn Professor Noah nur anschliessen: eine so oberflächig verlaufende Arterie gibt es in diesem Bereich nicht. Es kann aber - und das ist sehr selten - im Rahmen einer Operation zu einer sogenannten Arterio-venösen Fistel kommen, also zu einer Verbindung zwischen einer Arterie und Vene durch Verletzungen, sodass sauerstoffreiches Blut durch eine oberflächige Vene fliesst. Dieses Phänomen macht man sich zu Nutze bei Dialysepatienten mit einem sogenannten Shunt.
Bitte stellen Sie sich einem erfahrenen Handchirurgen vor und dieser kann sie gegebenfalls zu einem Gefässchirurgen überweisen um den Gefässbefund mit Ultraschall abzuklären.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und gute Besserung
Dr. med. Martin Pelle
Bin im Internet auf eine angeblich OP-freie Behandlung des Karpaltunnelsyndroms gestossen. Es wird offenbar auf Basis einer variablen Handmanschette mit Druckluftkissen eine Alternative angeboten, nennt sich curacarpal? Hierbei wird mittels eines Druckluftkissens auf dem Handrücken der Karpaltunnel künstlich vorübergehend gespreizt, dabei soll dieser entlastet und "entreizt" werden. Wer weiss über die Qualität dieser Aussage denn Bescheid?
Ich würde Ihnen trotzdem raten, falls noch nicht geschehen, bei einen Neurologen eine Nervenleitgeschwindigkeitsmessung (NLG) Ihres Mittelhandnerven durchzuführen um zu sehen wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist und ob eile geboten ist oder nicht.
Mit Besten Grüßen aus Wien, Dr. Saalabian
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