Eine Bekannte, von Beruf Konditorin wurde 19.01.2012 diesen Jahres am Karpaltunnel operieren lassen. Vorangegangen war eine länge Zeit des Leidens mit all den typischen Symptomen wie Handeinschlafen, Schmerzen, und deshalb in der Nacht aufwachen. Nach der OP hat sie eine Schiene verschrieben bekommen und die üblichen Schmerzmittel. Krank geschrieben war sie bis Anfang Februar. Die Schiene hat sie immer getragen (8 Wochen am Stück, sowohl bei der Arbeit als auch fast immer privat). Bei der Arbeit hat sie zwar versucht ihre Hand noch zu schonen, aber da wir in diesem Beruf nur bedingt Rücksicht darauf genommen. Sie hat bis heute unregelmäßig Schmerztabletten zu sich genommen, je nach dem wie die Schmerzen auszuhalten waren und da sie sich nicht von den Schmerzmitteln "abhängig" machen wollte. Da sich bis letzte Woche Dienstag, 27.03.2012, die Schmerzen in der Hand nicht gebessert haben, ja eher schlimmer geworden sind (z.B. ist beim Autofahren das Schalten fast nicht möglich weil der Druckschmerz dann so stark ist), ging sie noch einmal zu dem Arzt der sie operiert hat. Der hat ihr dann nach einer Untersuchung eine Cortison-Spritze gegeben weil sich im Bereich der Op-Stelle wohl eine Entzündung gebildet hat. Leider hat auch diese Cortison-Spritze keine Besserung gebracht. Heute, am 04.04. war sie erneut bei dem Arzt. Dieser sagte, eine weitere Cortison-Spritze würde nichts bringen und hat ihr noch einmal für 2 Wochen eine Schiene verschrieben und ihr aufgetragen, Voltaren-Salbe solange auf die schmerzende Stelle zu schmieren. Sollte in zwei Wochen es so nicht besser werden, müsste an eine erneute OP gedacht werden um dort "auszuschaben" und die ganze OP-Wunde zu säubern,um so die Entzündung zu bekämpfen. Meine Bekannte ist von einer weiteren OP alles andere als begeistert und vor allem die Aussicht, wieder länger krank geschrieben zu sein begeistert sie gar nicht, weil sie neu an ihrer Arbeitsstelle ist und schon wegen dieser Sache ein paar Wochen krank war. Ist die Vorgehensweise und Behandlung des Arztes sinnvoll und richtig, gibt es andere Möglichkeiten noch die Schmerzen in den Griff zu bekommen? Für eine schnelle Antwort wäre ich sehr dankbar. MfG
@Shells vom 13.7.12
Hallo Shells,
die Spaltung des Carpalbandes, insbesondere bei einem so großen Zugang, wie Sie Ihn beschreiben, entlastet zwar den komprimierten N. medianus sehr effektiv, stört aber gleichzeitig die Stabilität im körpernahen Handbereich erheblich. Bis sich das Carpaldach stabil mit Narbengewebe überbrückt hat, dauert es 6-12 Wochen bei konsequenter Schonung. Von Belastungen mit ungünstiger Handhaltung (z.B. Motorradfahren) rate ich deshalb ab.
Sie haben bemerkt, dass die Taubheitsgefühle vor allem dann auftraten, wenn die Hände unnatürlich im Handgelenk gebeugt waren. Das könnte ein Zeichen für eine noch nicht stabile Überbrückung des Carpaldaches sein.
Erfahrungsgemäß sind nach einer CTS-OP die kompressionsbedingten Schmerzen sofort beseitigt. Sensibilitätsstörungen wie Taubheit, Kribbeln oder andere Mißempfindungen können je nach Ausmaß der Nervenschädigung eine Weile weiter bestehen oder sich im Verlaufe der Nervenerholung sogar vorübergehend verschlimmern(sog. Reinnervation).
Die gelegentlichen Schmerzen im Daumenballen hängen mit der fehlenden oder noch nicht ausreichenden Verankerung des körpernahen Ballenmuskelansatzes durch die Carpalbanddurchtrennung zusammen. Auch hier hilft, insbesondere da bei beidseitiger OP beide Hände eingeschränkt sind und die Daumen für die Greiffunktion besonders wichtig sind, leider nur Schonung, ggf. eine schonende Krankengymnastik.
Um zu prüfen, ob der N.medianus sich nach der OP adäquat erholt, also
Hallo Petra,
Das klingt ungewöhnlich, ein provozierbare Schwellung ? Schmerzauslöser sind klar, aber wiederholbare und auslösbare Schwellungen kann ich schwer einordnen. Ich würde ein MR machen und an eine Suddeck'sche Atrophie denken, letzteres ist ein Reaktion des Körpers auf die Hand OP. Da trifft niemanden eine Schuld. Behandlung geht mit CO2 Bädern und einem spezialisierten physik. Therapiezentrum, die machen Messungen und stellen die Diagnose. Viel Glück !!
Hallo Jürgen,
der bei der Operation behandelte Nerv, der Nervus medianus besteht aus einem "Bündel" einzelner Nerven, die zu je einer Seite eines Finger ziehen und zwar von Daumen bis Ringfinger (dort nur auf der dem Daumen zugewandten Seite, die andere Seite wird von einem anderen Nerven versorgt). Wenn jetzt die eine Seite des Mittelfingers taub ist, so kann dies an einer möglichen Quetschung diese einzelnen Nerven bei der Operation liegen, die sich meist wieder erholt, es kann aber auch eine isolierte Durchtrennung diese Nerven passiert sein, hier müssten dann die Nervenenden operativ wieder aneinandergenäht werden. Hier müsste der Oerateur befragt werden, welche Möglichkeit er für wahrscheinlicher hält.
mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Klaus Luttenberger
Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie
Facharzt für Chirurgie
Mitglied der deutschen Gesellschaft für plastische, rekonstruktive und ästhetischen Chirurgie (DGPRÄC, vormals VDPC)
Ludwig-Erhard-Allee 20
76131 Karlsruhe
Tel. 0721 93519900
www.plastische-chirurgie-karlsruhe.de
Mail: info@plastische-chirurgie-karlsruhe.de
Guten Tag!
Wie lang ist denn die Operation her? Sind die Beschwerden seit der OP besser geworden? Was sagt Ihr behandlender Arzt dazu?
Ich hoffe Ihnen anschliessend etwas weiterhelfen zu können. Am besten ist es jedoch wenn Sie ein Kollege vor Ort nachuntersucht.
Mit Besten Grüßen aus Wien, Dr. Saalabian
Ein Vorstellung bei Ihrem Arzt wäre sicher empfehlenswert.
Wünsche Ihnen alles Gute, mit besten Grüßen aus Wien, Dr. Saalabian
Guten Tag!
Ich kann Ihnen ohne eine klinische Untersuchung nur schwer helfen. Wichtig ist wie mobil Ihre Hand ist. Ist ein kompeletter Faustschluß und eine Fingerstreckung möglich?
Sind die Beschwerden besser als vor der OP?
Ich würde Ihnen wenn die Mobilität noch nicht 100% ist eine intensive Ergotherapie empfehlen. Sollte es im Verlauf zu keiner deutlichen BEsserung kommen würde ich eine NLG-Messung bei Neurologen empfehlen.
Mit Besten Grüßen aus Wien, Dr. Saalabian
Bei der von Ihnen beschriebenen Beschwerdesymptomatik könnte möglicherweise ein komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS) vorliegen. Da zur Behandlung dieser Erkrankung ein interdisziplinäres Therapiekonzept erforderlich ist, sollte sich Ihre Mutter möglichst zeitnah bei einem erfahrenen Handchirurgen vorstellen, welcher bei entsprechender Diagnosestellung alle weiteren Behandlungsschritte koordinieren wird.
Guten Tag Brigitte,
also die Beschwerden, die Sie beschreiben sind nicht typisch und es könnte sein, dass es bei der OP ein Problem gegeben hat.
Wahrscheinlich liegt aber ein sogenanntes CRPS (= complexes regionales Schmerzsyndrom) vor. Das ist eine Reaktion des sogenannten vegetativen Nervensystems auf ein Trauma (Ursache kann durchaus eine OP sein oder auch eine Prellung o.ä.).
Wichtig ist jetzt genau herauszufinden, was genau vorliegt und das man dann gezielt entsprechende Massnahmen ergreifen kann. Bei einem CRPS sollte so schnell wie möglich eine entsprechende Therapie (adäquate Schmerztherapie, Ergotherapie, Physiotherapie etc.) erfolgen.
An Ihrer Stelle würde ich direkt einen in der Handchirurgie erfahrenen Chirurgen konsultieren. Dieser kann dann genau untersuchen und schnell herausfinden, ob bei der OP etwas schiefgelaufen ist oder ob so ein CRPS vorliegt.
Ich wünsche Ihrer Mutter alles Gute und gute Besserung
Dr. med. Martin Pelle
Praxis für Chirurgie/Phlebologie/ambulantes Operieren
NICHT OPERIEREN !!
warten Sie bis das Kind da ist, das CTS ist bei Ihnen wahrscheinlich nur während der Schwangerschaft aufgetreten und wird wahrscheinlich nachher wieder weg sein. !! Warten Sie noch die 2 Monate ab.
l gr e turkof
ist bei Ihnen schon einmal eine neurologische Kontrolluntersuchung erfolgt? Ein Neurologe kann eine detaillierte Untersuchung vornehmen und feststellen ob es wiederum ein Problem mit der Nerveneinklemmung im Karpaltunnel bei Ihnen gibt:
Sogenannte neurophysiologische Untersuchungen wie ENG (Elektroneurographie) und EMG (Elektromyographie) können Aufschluss über den Zustand des jeweiligen Nervens liefern. Mit der ENG wird gemessen, wie schnell der Nervus medianus einen Reiz weiterleitet. Benötigt er zu lange, so muss von einer Druckschädigung des Nervens ausgegangen werden. Mit der EMG kann man unterscheiden, ob mehr der Nerv oder der Muskel geschädigt ist, und es lässt sich damit der genaue Ort der Schädigung feststellen und damit auch feststellen, ob eine erneute OP bei Ihnen sinnvoll ist oder nicht.
Herzliche Grüsse
Dr.med. Martin Pelle
Bevor man an einen M. Sudeck (wird im übrigen heute als CRPS bezeichnet) denkt, sollte man die üblichen `Verdächtigen` abarbeiten. In der Nähe des Karpaltunnels finden sich auch andere anfällige Regionen der Hand. Unmittelbar daneben liegt das Daumensattelgelenk, was im Falle einer Arhtrose zu Schmerzen im Daumenballen und einer begleitenden Schwellung führen kann. In diesem Fall fällte es besonders schwer Flaschen zu öffnen, so wie Sie es hier beschreiben. Bitte keine weiteren MRTs (kosten nur unnötig die Kassenbeiträge). Hier genügt ein einfaches Röntgenbild. Weiterhin findet sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe zum Daumenballen das erste Streckerfach, wo es gerne mal zu Engstellen kommt, die sich ebenfalls unter Belastunsschmerzen unangenehme manifestieren können. Ich würde die Ruhe bewahren. Stellen Sie sich unbedingt bei einem Chirurgen mit der Zusatzbezeichnung Handchirurgie vor. Der wird Ihnen sicher weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
Sinis
SINIS - PLASTISCHE CHIRURGIE BERLIN
Danke für die - wenngleich unerfreuliche - Rückmeldung. In Bad neustadt sind Sie bestens aufgehoben. Ich wünsche Ihnen viel Geduld und genauso viel Erfolg bei Genesung.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Joachim Grab
Sprechen Sie dringend mit Ihrem Operateur oder einem handchirurgischen Zentrum! Die Lokalisation der Taubheit deutet auf eine Schädigung (Druck durch Schwellung, Blutung, unvollständige Spaltung des Retinakulums, Verletzung ... )des N. Medianus hin. Hier muss schnell reagiert werden!
Eine Algodystrophie ist denkbar, m.E. in Anbetracht der geschilderten Beschwerden aber weniger wahrscheinlich.
Mein Rat: nicht warten, sofort handeln!
Viel Erfolg!
Dr. Joachim Grab
Sie sollten ein Handchirurgischen Zentrum aufsuchen mit einer speziellen physikalischen Therpie, das sieht nach Suddeck\'scher Atrophie aus, das ist eines seltene, indiv. Reaktion auf die OP, kein OP-Fehler, es kommt zu Schwellung, Schmerzen, Wärme, etc., Diagnose mit scanner, Therapie mit >CO2 Bäder und Bewegung, keine Ruhigstellung
viel Glück
Ihre Formulierung der Situation klingt so als sei es zu einer grundsätzlichen Verbesserung gekommen. Dennoch beklagen Sie Schmerzen im Daumenballenbereich. Das kann daran liegen das der motorische Ast in die Daumenballenmuskulatur nicht richtig mit befreit (neurolysiert) wurde oder zum anderen einen gänzlich anderen Grund haben. Für mich klingt das eher danach als hätten Sie zusätzlich eine Sattelgelenksarthrose am Daumen. Dieses sogenannte \'Confounding\' also gleichzeitiges Vorliegen dieser beiden Krankheitsbilder ist in der Klinik nicht selten zu beobachten. Ich empfehle Ihnen hierzu ein Röntgenbild anfertigen zu lassen, um das abzuklären.
Mit freundlichen Grüssen und gute Besserung
Sinis SINIS - ÄSTHETISCHE CHIRURGIE
Sehr geehrter Patient, Sehr geehrte Patientin,
Bitte konsultieren Sie einen Neurologen, es kann sich um ein immer noch vorhandenes Karpaltunnelsyndrom handeln oder um ein Morbus Sudeck.
Der Neurologe kann mittels der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit feststellen ob die o.g. Diagnosen vorliegen.
Eine Schiene sollte nach einer Karpaltunneloperation max. 2 Wochen getragen werden, dann aktive Bewegung. Versuchen Sie die Schiene wegzulassen und mit einem kleinen weichen Ball die Handmuskulatur zu trainieren. Alles Gute !
Dr.med. Rodolfo Duarte
Leider dürfte bei Ihrer OP einiges nicht gut gelaufen sein.
Die Ruhigstellung ist aus meiner Sicht viel zu lang gewesen, wir lassen, wenn überhaupt, nach der OP die Hand nie mehr als 5-6 Tage ruhig gestellt.
Der Mittelnerv (nervus medianus) braucht ein Gleitgewebelager, um nach der OP die Bewegung des Handgelenkes - ohne mit der Umgebung zu verkleben- wieder mitmachen zu können. Wenn er lange ruhig gestellt ist, geschieht das aber sehr leicht, nämich die Verwachsung.
WICHTIG ist aber jetzt für Sie vor allem, die Ursache der Beschwerden zu klären. Es kann ein Rezidiv sein (also das Band wurde beim 1.Mal gut operiert-sprich durchtrennt-, ist aber leider wieder zusammengewachsen (wegen der Ruhigstellung, z.B.) oder eine unvollständige 1. OP (Band wurde nicht vollständig operiert) oder eine Suddecksche Atrophie (eine selten Reaktion auf die OP für die niemand etwas kann-muss mit Handbädern und Physiotherapie behandelt werden), oder aber Sie hatten kein CTS und die Ursache lag höher - Ellenbogen oder Halswirbelsäule.
JEDENFALLS brauchen Sie einen Handchirurgen mit viel Erfahrung auf dem Gebiet der Chirurgie der peripheren Nerven. Orthopäden oder Allgemeinchirurgen haben das zumeisten nicht. Bei einer 2. OP reicht es nämlich fast nie, einfach nochmals das Band zu durchtrennen, oft muss der Nerv in einen Gleitgewebelappen eingehüllt werden (Synovialis Lappen oder Hypothenar Lappen), damit er nicht wieder mit der Umgebung verwächst, und oft ist auch eine Integumenterweiterung a
Die Beschreibung kann auf unterschiedliche Ursachen zurück zu führen sein. Zum einen kann der Karpaltunnel noch Restengstellen aufweisen, die nach wie vor drücken, es kann an der beschriebenen Entzündung liegen oder auf die Entwicklung eines komplexen, regionalen Schmerzsyndroms hinweisen. Meine Empfehlung, Ihre Bekannte sollte sich einen Zweitmeiung bei einem Handchirurgen in ihrer Nähe einholen.
Mit freundlichen Grüßen
Sinis
Hallo,
grundsätzlich kann es nach KTS OP zu wiederkehrenden Beschwerden aus ganz unterschiedlichen Gründen kommen. Wenn alle genannten Maßnahmen nicht greifen, ist eine WiederholungsOP sinnvoll. Wir veranlassen davor allerdings immer auch eine Kontrollmessung des Mittelnervs.
Beste Grüße
Dr. S. Allert
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