Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bin nun 1 Monat postoperativ. Wie bereits vor rund 3 Wochen hier berichtet, leide ich an der rechten Gesichtshälfte seit meinem MACS-Lifting (verbunden mit Oberlidstraffung, direktes Augenbrauenlifting, Lipofilling an Wangen und Kinn) an äußerst starken stechenden Schmerzen an einem Punkt beim rechten Unterkieferwinkel (Stelle der Aufhängung des Fadens am Platysma?) und nun seit rund 2 Wochen auch an der Schläfe rechts mit bohrenden Schmerzen. Getriggert wird der starke Schmerz durch leichte Berührung, Sprechen und Kieferbewegungen. Deshalb vermeide ich zu sprechen und ernähre mich seit 1 Monat nur von pürierter Nahrung. Es gibt aber auch Phasen relativer Schmerzfreiheit (ein subtiler Schmerz ist aber immer da), aber nur wenn ich liege und meine Gesichtsmuskulatur in keinster Weise beanspruche. Das Zuggefühl an der rechten Gesichtsseite ist so stark, dass ich den Kopf kaum bewegen kann- besonders schlimm ist es im Stehen oder wenn ich mich bewegen möchte. Die Muskulatur meines Halses ist auch rechts extrem hart angespannt. Ich muss hinzufügen, dass ich Sportlerin bin und eine ausgeprägte Muskulatur besitze. Kann es deshalb Probleme mit dem Straffen des Platysma bzw. der Aufhängung des Fadens im Rahmen des MACS-Liftings geben? Mich wundert sowieso, dass meine Halshaut auch gestrafft wurde, obwohl ich fast keinen Überschuss hatte. Kann mein Schmerz damit zusammenhängen, dass rechts der Faden viel zu straff gespannt wurde und evtl. noch dazu ein Nerv im Unterkiefer mit dem Faden tangiert wurde? An meiner linken Gesichtsseite verspüre ich zwar auch ein Druck/Zuggefühl, aber nicht so stark und vor allen Dingen nicht schmerzhaft Hier auf dieser Plattform wurde damals von 4 Kollegen zu einer sofortigen Revisionsoperation geraten, um einen evtl. von dem Faden tangierten Nerv zu entlasten. Mein PC versprach mir aber in die Hand, dass meine Schmerzen von selbst wieder vergehen würden und so erfolgte noch keine Revisionsoperation. Letzte Woche bei der Kontrolle meinte er noch anhand meiner anhaltenden Schmerzen, für eine Revision wäre jetzt sowieso ein äußerst ungünstiger Zeitpunkt und dass diese wenn beabsichtigt, sofort hätte erfolgen müssen. Er versprach mir abermals, dass die Schmerzen wieder vergehen würden. Heute Nacht hatte ich über Stunden rechts wieder Höllenschmerzen, nur weil ich gestern telefonisch eine berufliche Besprechung hatte und sprechen musste. Nun meine wichtige Fragen: ich hätte trotz der immer wiederkehrenden Schmerzen zu diesem Zeitpunkt panische Angst vor einer erneuten Operation, da eigentlich schon alles recht gut verheilt ist und ich die Befürchtung habe, vom Regen in die Traufe zu fallen. Meines Wissens muss eine solche Revisionsoperation entweder zeitnah zur ersten Operation erfolgen oder danach mindestens 1 Jahr gewartet werden, da sonst die Komplikationsrate enorm erhöht wäre. Folgende Fragen müsste ich wohl zurecht stellen: 1. Ist es nicht schwer, den problematischen Faden (die beiden großen Fadenschlingen) wieder aus dem Gewebe zu lösen, ohne weitere Schäden zu verursachen? 2. Wie könnte der neue Faden gesetzt werden, um in dem bestimmt gereizten Gewebe nicht wieder eine gleiche Symptomatik auszulösen als bei dem ersten Faden? 3. Wie kann man sicher sein, keinen Nerv zu tangieren? Kann man die Nerven sehen? 4. Müsste wieder die gesamte Naht von der Schläfe bis hinters Ohr aufgetrennt werden? 5. Wäre das kosmetische Ergebnis danach schlechter als jetzt, weil die Narben breiter und auffälliger würden? 6. Wenn jetzt wieder die ganze Haut gelöst würde und die sich neu entwickelnden einsprießenden Nervenfasern so kurz darauf wiederum zerstört würden, könnte dann eine irreversible Taubheit an der Wange zurückbleiben? 7. Und was ist mit dem Lipofilling, das bei mir an den Wangen und Nasolabialfalte eingebracht wurde? Würde eine erneute Operation nicht die eingebrachten Fettzellen zerstören? Käme es dann nicht zu einer Asymmetrie im Gesicht? 8. Könnte man im Gesicht eine Symmetrie überhaupt aufrechterhalten? 9. Würde die Rekonvaleszenz insgesamt länger ausfallen als nach dem ersten Eingriff? Es wäre ungemein wichtig für mich, Feedback zu erhalten, denn ich wähne mich in der Hölle. Wenn es sein muss, würde ich sogar versuchen 1 Jahr Schmerzen auszuhalten, nur um bei einer vielleicht nötigen Revision die Komplikationsrate zu minimieren. Ich möchte nicht danach entstellt sein oder (weitere) Nervenschädigungen erleiden. Vielen Dank!
Hallo,
Auch ich rate zu einer Revision , jedoch empfehle ich nicht nochmal eine Fadentechnik durchzuführen, sondern ein korrektes Smas Lifting.
Zuvor sollten die Triggerpunkte einmal infiltriert werden, um zu schauen, wo genau die Nervenkompression ist.
Gerne biete ich eine Videokonsultation an.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. E.M. Noah
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