Hallo, ich habe eine allgemeine Frage: ich bin Brustkrebs-Risiko Patientin (familiäres Risiko) und habe sehr große Brüste (E-F Cup) mit extrem dichten Brustgewebe (höchste Stufe). Kann ich das Risiko minimieren, wenn ich mir die Brüste verkleinern lasse? Zumindest ist ein Knoten dann sicher besser tastbar, oder?
Vieles ist ja schon gesagt, am sicherste wäre die sog subcutane ME +Implantat, bei ausschließlich einer Verkleinerung kann allerdings die mammographische Beurteilung aufgrund der Narbenbildung postoperativ wieder erschwert werden.
Gruß
FT
Hallo Callea,
wenn sie einen familliäre Disposition für Brustkrebs haben und zusätzlich noch einen großen Busen und sehr dichtes Drüsengewebe, dann ist das Risiko wirklich maximal. Anatomisch bedingt entwickeln sich Mammakarzinome mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 50 % im oberen äußeren Quadranten der Brust, mit ca. 15 % oben innen und mit ca. 18 % im Bereich der Brustwarzen. Unten außen sind es nur ca. 11 und innen nur ca. 8 %. Es gibt natürlich viele verschiedene Techniken zur Brustverkleinerung. Die Techniken die vor allem Gewebe von oben und unterhalb der Brustwarzen reduzieren wie z.B. nach Lejour sind somit statistisch im Vorteil. Wenn weniger Gewebe vorhanden ist dann kann prinzipiell auch weniger entarten.
Frauen mit hohem Brustkrebsrisiko wie sie standen bisher vor der kaum akzeptablem Entscheidung, prophylaktisch beide Brüste entfernen zu lassen. Eine Studie der amerikanischen Gesellschaft für Ästhstisch-Plastische Chirurgie (ASAPS) zeigt, dass durch Brustverkleinerung das Krebsrisiko deutlich gesenkt werden kann - eine gute Nachricht für alle Frauen.
Statistisch spricht man von ca. 50 bis 70%.
Lassen Sie sich von einem erfahrenen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie beraten.
Beste Grüsse aus Hamburg
Christian Kerpen
Hallo Callea.
Als risikobelastete Patientin ist für Sie die regelmäßige Vorsorge entscheidend.
Eine Reduktion des Drüsengewebes verringert möglicherweise die Wahrscheinlichkeit, gibt aber keinerlei Sicherheit und reduziert das Risiko NICHT auf ein Minimum.
ABER, wie es auch schon Angelina Jolie vorgemacht hat, reduziert eine subkutane Mastektomie das Risiko tatsächlich auf ein Minimum; d.h. das komplette Drüsengewebe wird, bis auf Brustwarze und Warzenvorhof, entfernt. Es kann dann die Brust direkt durch ein Implantat aufgebaut werden. Hier ist es wichtig, dass die Mastektomie durch einen erfahrenen Operateur vorgenommen wird, um tatsächlich Sicherheit zu gewinnen.
Wenn Sie diese familiäre Belastung quält, wäre ein Gentest, BRCA-1, in Erwägung zu ziehen. Sie müssen sich aber vorher über die Konsequenzen im Klaren sein, wenn der Test für Sie keine guten Nachrichten bringt. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Gynäkologen und Hausarzt.
Beste Grüße
PD Dr. Andreas Steiert
Hallo,
je nach Technik wird bei einer Verkleinerung vor allem aus den oberen beiden Quadranten Gewebe entnommen. Das begründet die Aussage, dass in der tat das Risiko verkleinert werden kann.
Allerdings akzeptieren die Kassen dies nicht als Begründung für eine Verkleinerung, allenfalls als zusätzliche Information bei einem Kostenübernahmeantrag ist dies hilfreich.
Beste Grüße
Dr Sixtus Allert
Rein statistisch ja, weil ja Gewebe entfernt wird. Es gibt aber keine gesicherten Daten Erkenntnisse darüber. Eine Kassenübernahme lässt sich dadurch nicht begründen.
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