Hallo, ich habe in 2 Monaten meine zweite Brustverkleinerung, da bei der ersten OP zuwenig Gewebe entfernt wurde. Bei meiner ersten OP wurden Drainagen gelegt, die nach 4 Tagen entfernt wurden. Der Arzt der mich jetzt operiert meint dass er keine Drainagen verwendet. Nun bin ich etwas verunsichert ob das vielleicht zur schlechten Wundheilung kommen könnte wenn das Blut nicht abfließen kann? Ich wäre sehr dankbar für Ihren Rat, denn ich überlege die OP abzusagen.
Eine Antwort pro oder contra hier definitiv zu geben ist aus meiner Sicht nicht richtig. Wenn der Operationsverlauf komplikationslos ist und es kaum blutet würde ich auch bei einer Straffung und Zweiteingriff keine Drainagen verwenden. Ich denke aber, dass es eher wahrscheinlich ist dass man welche "braucht" für 24 Stunden.
Entscheiden muss man das während der OP und nicht in einem Forum :-)
Liebe Grüße aus Wien
Dr. Rolf Bartsch
Plastischer Chirurg, Wien
Brustreduktionen nehme ich seit über 30 Jahren vor und lege immer eine Drainage, die ich am nächsten Morgen vor der Entlassung ziehe.
Im übrigen teile ich die Meinung des Kollegen Prof. Dr. Turkof, Moni.
Beste Grüße aus Frankfurt,
Dr. med. Paul J. Edelmann
Hallo Moni,
beu der Verkleinerungen gebe ich die Drainagen immer. Die Wunden sind relativ gross die Bruste ohne Drainagen belassen.
Viele Gruss
Kulhanek Prag
Sorry, das sehe ich anders. Wenn der Operateur vorsichtig und mit viel Übersicht Blutstillend betreibt (man kann intraoperativ auch den Blutdruck künstlich ansteigen lassen, damit man eventuelle Blutungen identifiziert), dann ist eine OP ohne Drainagen möglich. Persönlich mache ich es vom Befund selbst abhängig, bzw. wie die Blutungsneigung intraoperativ war ( von daher würde ich im Vorfeld nie derartige Versprechen aussprechen). Ausschließlich bei den Brustvergrößerungen mit Silikonimplantaten halte ich die Drainage unabhängig von der intraoperativen Blutungssituation für ein absolutes `Must have`....
Ihr
Prof. Sinis aus Berlin!
Hallo Moni,
die Ableitung von Blut und Sekret aus dem OP-Gebiet durch Drainagen gewährleistet in jedem Fall eine schnellere und unkompliziertere postoperative Heilungsphase,dies insbesondere auch bei einem Zweiteingriff im primären und gleichen Operationsfeld.Der in dieser Hinsicht durch die Drainagen (die ich bei einer Reduktionsplastik bzw.einer entsprechenden Zweit-OP immer lege) gewonnene Vorteil sollte nicht durch das Argument der "unangenehmen Drainageentfernung" leichtfertig verspielt werden zumal in den meisten Situationen die Drainageentfernung bei gefühlvoller und sanfter Ausführung völlig schmerzfrei erfolgt.Sprechen Sie über das Drainageproblem mit Ihrem Operateur (w/m).Eine Stornierung des Eingriffs wäre eine unverhältnismäßige Reaktion.
Freundliche Grüße
Prof.Dr.med.Ralf Thomas Michel.
Guten Tag,
Mit Brustoperationen ist das so eine Sache. Frueher wurden (fast immer) Drainagen eingelegt, heute gibt es eine gewisse Gruppe von Personen, die das nicht macht. Ich arbeite nach der « alten Schule » und lege Drainagen. Drainagen sind unangenehm und koennen weder Nachblutungen stoppen, noch Revisionsoperationen verhindern, aber durch die Ausleitung von Restblut und Wundfluessigkeit koennen Wundheilungsstoerungen und eine verzögerte Heilung vermieden werden. Die schnelle und komplikationslose Abheilung sollte neben dem perfekten Ergebnis ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Bei einer geringen Menge von Material, das entfernt werden muss und bei sorgfaeltigster Blutstillung und Druckverband, kann in gewissen Faellen auch ohne Drainage vorgegangen werden. Ohne weitere Kenntnisse ueber Ihren Befund und was und wieviel wo konkret entfernt werden soll, kann man Ihnen kaum einen guten Ratschlag geben, denn zur Dekoration oder zur besseren Abrechnung muessen ja auch keine Drainagen gelegt werden, das muss ja auch nicht sein. Ich denke nicht, dass die Op abgesagt werden muss, denn dieses Detail laesst sich vorher noch gut abklaeren. Wenn Sie moechten, koennen Sie gerne ein paar Bilder an mich schicken, schicken Sie diese an.
Beste Gruesse aus Frankfurt, und viel Erfolg!
Ihre Dr Petra Berger
Wie immer gibt es mehrere Möglichkeiten. Der eine hat damit gute Erfahrungen, der andere mit etwas anderem. Beides ist richtig. Die Drainage verhindert auch nicht die Nachblutung und auch nicht die Revision.
Liebe Moni,
in Anbetracht der Tatsache, dass Sie sich einer zweiten OP im gleichen Gebiet unterziehen, teile ich die Ansicht von Herrn Prof. Turkof. Die Gefahr einer Ansammlung von Blut oder Wundsekret im Wundgebiet ist auch bei sehr sorgfältiger OP-Technik erhöht und erschwert eine unkomplizierte Wundheilung. Ich denke, wenn Sie Ihrem Operateur Ihre Bedenken schildern, wird er Drainagen einlegen, und Sie brauchen die Operation nicht abzusagen.
Herzliche Grüße aus Mannheim/Schriesheim!
Dr. med. Joachim Grab
Keine Drainagen zu verwenden erhöht einfach das Risiko, dass man bei einer Nachblutung (auch der Erfahrenste kann das nicht mit 100%iger Sicherheit ausschließen) operativ das Hämatom ausräumen muss. Drainagen zu setzen sind nicht so unangenehm, dass es wert wäre, das Risiko einzugehen. Meine Meinung
Keine Drainagen zu verwenden erhöht einfach das Risiko einer Revisionsoperation, falls im Falle einer Nachblutung eine Hämatomausräumung nötig ist. Die Unannehmlichkeit der Drainage ist nicht so gros, dass es wert wäre, das Risiko zu erhöhen. Meine Meinung.
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