Ripplingbildung nach Brustvergrößerung unterm Muskel

Tessa
1.07.2014 · letzte Antwort: 4.07.2014

Hallo,

ich hatte Anfang des Jahres eine BV mit dem Resultat, dass sich nach wenigen Wochen Ripplings gebildet haben und der Übergang des eigenen Brustgewebes zum Implantat sichtbar war (mit abklingen der Schwellung). Der Arzt ist sehr erfahren und meinte auch, dass er mein Brustgewebe aufgelockert hat, damit die Brust besser über das Implantat fällt und der Verlauf zum Implantat nicht sichtbar wird. Ausgangssituation war Körbchengröße A (ich hatte also schon etwas Eigenbrust mitgebracht), Gewicht 48 kg, Körpergröße 172cm (also sehr schlank). Implantat 245ml.

So, nun möchte ich nachoperieren lassen. Ich war bei zwei Ärzten, welche beide der Meinung sind, dass das Implantat über den Muskel gesetzt werden muss, da der Muskel auf das Implantat drückt und die Ripplings verursacht. Nun lese ich überall, dass das Risiko der Ripplingbildung deutlich höher ist, wenn das Implantat über den Muskel gesetzt ist, gerade bei schlanken Frauen mit sehr dünner Haut (was bei mir zutrifft). Die Gefahr, dass sich wieder Ripplings bilden nach der OP ist also hoch.

Einer der beiden Ärzte der nachoperieren würde meinte das Implantat muss kleiner werden und härter. Der andere Arzt meinte das Implantat hat die richtige Größe und härte und muss nur über den Muskel gelegt werden.

Die OP hat 7500 EUR gekostet und ich möchte nicht noch einmal eine fehl gelaufene OP erleben. Was sind eure Ratschläge? Oder hat jemand evtl. schon Erfahrung mit einem ähnlichen Problem?

Danke!

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Antworten (10)

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guten tag,

bitte auf keinen fall über den Muskel. ggf nachdenken über massnahmen wie implantatswechsel. bei 48 kg mit 172 ist nicht besonders viel eigenfett zu erwarten, sonst wäre dies natürlich eine zentrale massnahme, ganz klar.

beste grüsse und viel erfolg

dr petra berger, frankfurt/ zürich

Dr. med. Petra Berger
4.5
(8)
Frankfurt am Main

Jede Patientin hat nach einer Brustaugmentation mittels Implantaten ein Rippling. Das Rippling ist in aller Regel unauffällig. Die Stärke des Ripplings hängt von verschiedenen Faktoren ab:

1. vom Implantat
2. der Größe der Implantattasche
3. der Lage der Implantattasche
4. des Weichteilmantels

Nach klinischer Untersuchung kann man in Ihrem Falle eventuell folgende Korrekturmöglichkeiten überlegen:
Austausch der Implantate, Optimierung der Größe der Implantattaschen und Optimieren des Weichteilmantels.

Auf jeden Fall rate ich aufgrund meiner 25-jährigen Erfahrung davon ab, die Implantate außerhalb (subglanulär) der Brustmuskulatur zu platzieren.

Eine Explantation der Implantate und Brustaugmentation mittels Liposculpturing wäre eine weitere gute Option.


Mit besten Grüßen aus Frankfurt,

Dr. med. Paul J. Edelmann.

Praxis Dr. Edelmann
4.9
(63)
Frankfurt am Main

Guten Tag

1. Gemäss Ihrer Beschreibung sind Sie sehr schlank und relativ gross und haben wahrscheinlich schlankes Unterhautfett. Dazu Eigenbrust Körbchen A, also ein relativ kleiner Brustdrüsenkörper. Meiner Meinung nach ist die Lage unter dem Brustmuskel in Ihrem Fall absolut richtig. Über dem Muskel würde bei einem Implanta von 245cc das Risiko bestehen, den Rand des Implantates zu sehen, vor allem wenn Sie einen Push-Up BH tragen, oder auf einer Körperseite liegen.
Zudem ist das Ripplingrisiko über dem Muskel grösser.

2. Wenn ein Rippling entstanden ist, können viele Ursachen vorliegen. Eine häufige Ursache liegt bei einer zu wenig gut auf das Implantat angepassten Implantattasche (Disproportion Tasche - Implantat, meist zu grosse aber auch zu kleine Tasche). Auch bei einer dünnen Deckschicht (Haut, Unterhaut) besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein Rippling. Auf der äusseren unteren Seite liegen die Implantate oft direkt unter der Haut, weil dort der grosse Brustmuskel und die Brustdrüse das Implantat nicht mehr decken.
Die Viskosität der gewählten Implantate kann auch eine Rolle spielen. Je visköser das Implantat, desto weniger Ripplinggefahr.

Den Wechsel von einem texturierten auf ein glattes Implantat könnte vielleicht helfen und vor allem eine eventuelle Anpassung der Implantattasche.
Eine Verdickung der Haut im besagten Gebiet kann man auch mit einer Netzverstärkung (z.B. AlloDerm) erreichen, um das Rippling zu vermindern.

Aber:
Wenden Sie sic

Hallo Tessa,

Ihre Unsicherheit ist natürlich verständlich und jeder weitere Schritt (OP) sollte gut überlegt sein.

Wo genau ist denn das Rippling? Am Implantatsitz aussen ?

Das ist zumindest zu vermuten, da hier die geringste Abdeckung mit dem Muskel möglich ist.

Also, so schlank wie Sie sind würde ich eher nicht empfehlen das Implantat nun auf den Muskel zu legen. Zu der noch geringeren Weichteilabdeckung erhöht sich das Risiko der Kapselfibrose doch deutlich.

Ich würde an an allen anderen Möglichkeiten optimieren, das wäre schon mal das Implantat. Es sollte eine leichte Überfüllung haben und ggf. etwas fester - dann kann per se das Rippling schon mal nicht mehr auftreten wenn das Implantatfach die richtige Größe hat. 
Für das Abpolstern mit Eigenfett wird bei Ihnen vermutlich nicht genügend Fett an einer anderen Stelle zur Verfügung stehen!?

Alles weiter lässt sich nur im Rahmen einer Untersuchung klären.

Gehen Sie die Sache auf jeden Fall langsam an...

Viel Erfolg
Mit herzlichem Gruß aus München
Ihr J.M.Garcia

Rippling ist über dem Muskel häufiger, weil ja noch weniger Gewebe zwischen Implantoberfläche und Haut liegt. Eigenfett ist ein probates Mittel, man muss aber 2-3 Sitzungen einplanen, weil ja in einer Narbe nur wenige Platz ist und man sehr wenig / OP einspritzen kann. Aber bei 48 KG wird wohl nicht viel Fett da sein. Man mss sich das genau ansehen bevor man eine Empfehlung ausspricht...

Hier kann man den Kommentaren der Kollegen wenig hinzufügen. Bei Ihrem BMI wir kaum eine gute Bedeckung des Implantates möglich sein, erst recht nicht auf ddem Muskel. Die Optimierung der Implantattasche und ggf. anatomische etwas festere Implantate sind ein Möglichkeit. Einbringen von ADM also zusätzliches Fremdgewebe halte ich eher für problematisch. Sie sollten sich noch den Rat von anderen Fachärzten einholen und die für Sie beste Option herausfinden.
Grüße

2 Standorte in Berlin, Sachsen...

Hier kann man den Kommentaren der Kollegen wenig hinzufügen. Bei Ihrem BMI wir kaum eine gute Bedeckung des Implantates möglich sein, erst recht nicht auf ddem Muskel. Die Optimierung der Implantattasche und ggf. anatomische etwas festere Implantate sind ein Möglichkeit. Einbringen von ADM also zusätzliches Fremdgewebe halte ich eher für problematisch. Sie sollten sich noch den Rat von anderen Fachärzten einholen und die für Sie beste Option herausfinden. Das geht aber nur wenn man den Befund untersuchen kann.
Grüße

2 Standorte in Berlin, Sachsen...

Liebe Tessa,
Die von Ihnen dargestellten Vorschläge der Chirurgen entsprechen nicht der Lehrmeinung und sind so eigentlich nicht nachvollziehbar.
Optionen sind Pocketoptimierung, Eigenfett oder ein ADM. Aber bei Ihren Körpermaßen eine subglanduläre Einlage, Nein, das ist eigentlich keine Option.
Gerne untersuche ich Sie und kann dann konkreter beraten.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. E.M. Noah

Liebe Tessa,

bei Ihren Körpermassen (172 groß und 48 kg schwer = BodyMassIndex 16,22) ist nicht zu erwarten, dass genügend Gewebe vorhanden ist, um ein vor dem Brustmuskel platziertes Implantat ausreichend zu "verstecken".
Ihre Bedenken wegen eines erneuten (vielleicht sogar schlimmeren) Ripplings sind also völlig berechtigt.
Wenn der Muskel zu stark auf das Implantat drückt, kann man mit gezielten Entlastungsschnitten ein Implantatlager herstellen, in dem das Implantat ausreichend Platz hat.
Ich würde in Ihrem Fall anatomische (tropfenförmige) Implantate mit hochkohäsivem Silikon empfehlen.
Möglicherweise ist auch eine zusätzliche Eigenfetttransplantation nötig, um die Weichteilbedeckung der Implantate zu verbessern.

Mit besten Grüßen aus Frankfurt


Dr. Norbert Kania


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