Liebe Ärzte, liebe Community,
anfang des Jahres unterzog ich mich meiner lang ersehnten und relativ kostspieligen (9000€) Brustvergrößerung und bin leider nicht so richtig glücklich mit dem Endergebnis. Daher wäre ich wahnsinnig dankbar für eure Meinungen und diesbezüglichen Ratschläge.
vorab erstmal die wichtigsten Eckdaten: Ich bin 27 Jahre alt, 1,76cm groß, habe eine sportlich, aber dennoch wohl geformte Körperstatur und bin mit einer Ausgangslage von 80b gestartet.
Aktuell:
Verwendet wurden runde Implantate, des Herstellers Mentor.
Implantate: Mentor Round Moderate Plus Profile Xtra Gel
• 405cc, beidseitig • unter der Brustfalte • hinter dem Brustmuskel • laut Hersteller 80E Körbchen
Gewünscht hatte ich mir ursprünglich ein großes C, maximal kleines bis mittleres D Körbchen. Letztendlich wurde es nun ein E Körbchen (zumindest laut Hunkemöller und co.).
Zur Auswahl standen mir vier (runde) Implantate, wovon das größte 405cc beinhaltete. Dies erschien mir im Vorfeld schon zu viel, doch mein behandelnder Chirurg erklärte mir, das die Brust nochmal einiges an Volumen schluckt und die Größe optimal zu meinen Proportionen passen würde. Er bat mich, seinem Erfahrungswert zu vertrauen und ihm gewisse künstlerische Freiheit zu lassen. Das tat ich schlussendlich. Somit rückten 375cc und 405cc in die engere Auswahl, wobei ich vor Ort betonte, ungern auf die 405cc zurückgreifen zu müssen.
Während der Operation entschied er sich dann dennoch für die größeren.
Was im Vorgespräch leider auch fehlte, war die Erklärung zu den verschiedenen Implantatsprojektionen. Erst im im Nachhinein erfuhr ich, das dies ein relevantes Entscheidungskriterium sei.
Naja wie auch immer. Ums einfacher zu halten, würde ich gerne kurz aufzuzählen was mich genau stört:
Zu allererst wäre dies der Abstand zwischen den Brüsten. Um diesen vielleicht dennoch zu reduzieren, schlafe ich bis Heute mit meinem Kompressions BH, den ich mir zurecht binde, damit die Brüste zusammen gedrückt werden. Hat leider nichts gebracht. Aber ich möchte eigentlich ungern wieder auf Push-up Bh's zurückgreifen müssen, um die Lücke zu minimieren.
Zum anderen, die für mich etwas zu künstliche Optik (überwiegend im nackten Zustand). Die Konturen und Kanten der Brüste sind mir zu hart und es fehlt meiner Auffassung nach, der harmonisch fließende Übergang vom Brustkorb zur Brust, was man unschwer an den Bildern erkennen kann. Daher vermute ich, dass vielleicht doch eine ungünstige Projektion gewählt wurde, da die Brüste aus dem Nichts zu kommen scheinen.
Jetzt weiß ich natürlich nicht, ob dies grundsätzlich bei runden Implantaten der Fall ist, oder es eben doch an der Projektion liegen könnte. Doch mein Arzt hatte mir im Vorfeld von anatomischen Implantaten eher abgeraten, wegen der Gefahr des "Drehens" und dem fehlenden Volumen im Dekolleté.
Nun befürchte ich, das dies vielleicht doch die falsche Entscheidung war, da mir das Endergebnis leider zu unnatürlich ist.
Ich habe das Gefühl, das die aktuellen Brüste nicht wirklich zum Rest meines Oberkörpers passen, da dieser ja doch relativ schmal und knochig ist (sichtbare Schlüsselbeine, Schulterknochen, schmale Taille, wenig Fettgewebe am Brustkorb), daher wirken sie etwas wie dran geklebt.
Die linke Brust brauchte auch deutlich mehr Zeit zum heilen und sitzt immer noch ein wenig höher als die rechte.
Meine Bedenken habe ich natürlich schon ausführlich bei meinem behandelnden Arzt geäußert, doch dieser ist total zufrieden mit seiner Arbeit.
Eine Versicherung wurde ebenfalls keine abgeschlossen, da er mir vorab versichert hatte, keine zu benötigen.
Nachdem ich mein komplettes Erspartes (9000€) in diese Operation investiert habe, ist jetzt meine Frage, lässt sich das Ganze doch noch hinsichtlich meinen Wünschen verbessern?
Gäbe es andere Möglichkeiten für ein (vor allem nackt) natürlicheres, "fließenderes, weicheres" Ergebnis?
Wurde vielleicht tatsächlich ein ungünstiges Implantat oder eine zu hohe Projektion gewählt?
Oder können die Brüste sich noch etwas "setzen"?
Könnte man den Abstand der Lücke nachträglich verringern?
Ich entschuldige mich für den langen Text, würde mich aber total über ein paar Rückmeldungen freuen.
Zur Verdeutlichung, hier noch ein paar Bilder meiner Ausgangslage und des aktuellen Ergebnisses.
Danke für eure Aufmerksamkeit. 🥺❤️
Hallo
Also grundsätzlich noch nicht verzagen, kann noch nachgeben und weicher werden, der Muskel oben dünner werden. Dadurch wird es noch natürlicher. Mit BügelBH Brüste positionieren.
Ansonsten scheinen Bilder von unterschiedlichen Zeitpunkten zu sein. Der Höhenunterschied hat ja deutlich abgenommen... Die Lücke hatten Sie natürlich vorher schon und ist unter dem Muskel auch schlechter zu beeinflussen. Haben Sie ein Mitbewegen der Brust bei Anspannung des Muskels? Wenn ja könnte man dort unten innen noch Muskelanteile lösen und vielleicht eine Chance auf Annäherung haben.
Offensichtlich haben Sie es sich noch natürlicher gewünscht. Da ich auch kein Drehproblem mit anatomischen Impl. haben will, nehme ich für solche Fälle die Ergonomix...
Insgesamt sieht es aber nicht zu künstlich aus und passt ganz gut zu Ihrem tollen Körper. Auch wenn Sie superschlank sind, haben Sie ein bischen Hohlkreuz und dadurch Schwung ins Gesäß/Hüfte.
Alles Gute! RGH
Hallo,
das zeigt mal wieder wie wichtig die Beratung und Anproben vor der OP sind. Dass die Projektion eine wichtige Rolle spielt ist bekannt, die Patientin muss über die Projektion, die gewählt wird, selbst entscheiden oder zumindest dem Arzt sagen, dass sie es ihm überlässt. Ich kenne keine Patientin, die das nicht selbst entscheiden wollte.
Die Cup-Größe ist abhängig vom Thoraxumpfang. 70 E ist nicht nicht gleich 80 E, somit kann man nicht sagen 405 cc seien "E". Auch kann jeder Designer die Größe des Cups nach Gutdünken selbst bestimmen, also von der einen BH-Firma ist das E nicht gleich groß, wie bei der anderen, soviel zum Verständnis, wie diese Größenangaben zu lesen sind. Auch das sage ich den Damen immer bei der Beratung.
Nun zu den Bildern: auf dem Vorher-Foto ist die rechte Unterbrustfalte höher, als die linke (aber da stehen Sie schief, das kann verfälschen). Nachher ist es aber umgekehrt, das ist für das erfahrene Auge sofort auffällig.
Antwort, Teil 2:
Außerdem sind die Implantate sehr tief positioniert, das lässt die Brustwarzen nach oben gucken. Ich hätte die etwas höher platziert.
Wie auch immer, wenn die Größe zu groß ist kann man die Lagekorrektur bei der zweiten OP auch vornehmen, dann sitzen die richtig und gleich hoch.
Der Preis, den Sie sooft erwähnten, ist am obersten Ende für deutsche Verhältnisse, sogar in der Schweiz, wo ich in einer sehr renommierten Klinik sehr viele Brustvergrößerungen gemacht habe, war der Preis geringer.
Was diese von Ihnen erwähnte Versicherung angeht: man muss die Patientinnen aufklären, dass es das gibt und dass es empfohlen ist, aber die Versicherungen zahlen nur bei medizinischen Komplikationen, nicht bei solchen, wie Sie sie berichten. Außer man wählt das viel teurere rundum-Sorglospaket, aber das macht auch fast niemand.
VG
Dr. med. Georgios Xydias
Plastischer Chirurg
Hallo sunshine on my mind,
Wenn Ihnen die Implantate zu gross sind besteht im Prinzip nur die Möglichkeit kleinere Implantate zu verwenden. Dann müssen Sie aber auch wissen, dass der Abstand im Decolltebereich grösser werden kann, und das wollen Sie ja eigentlich nicht.
Eine sehr gute Möglichkeit um Übergänge "fliessender" zu gestalten ist das Lipofilling. Dabei saugt man Fett an anderer Stelle ab und injiziert es an jenen Stellen der Brustregion, an denen der Übergang des Implantats der Patientin zu "hart/fake" erscheint. In gewissem Masse lässt sich damit auch das Decollete etwas annähern.
Herzliche Grüsse aus Stuttgart,
PD Dr. med. Oliver Kloeters
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Hallo,
da ihnen die Implantate zu groß sind und das Ergebnis nicht gefällt, bleibt letzlich nur die Möglichkeit eines Implantatwechsels und einer Neuanlage des Prothesenlagers.
Sprechen sie nochmals mit dem Operateur und versuchen Sie gemeinschaftlich eine für beide Seiten vertretbare Lösung zu finden.
Liebe Grüße aus Stuttgart
Dr. T.Kalt
Facharzt für Plastische und Ästehtische Chirurgie
Guten Morgen und vielen Dank für die ausführliche Darstelung, sowie die aufschlußreichen Bilder.
Das Resultat ist natürlich Geschmacksache, aber diese sind ja bekanntlich verschieden.
Der Höhenunterschied bestand vorher nicht. Daher liegt es an der Operation selbst. Denn die Logen wurden unterschiedlich angelegt.
Der Preis ist durchaus legitim.
Wie kann man jetzt helfen?
Die höhere Loge links lässt sich hinter dem Muskel nicht mehr verschließen.
Die Asymmetrie und den Abstand kann man auf verschiedene Weise korrigieren.
Um nur eine Möglichkeit zu erwähnen, ist am einfachsten ein Logenwechsel.
Damt wären beide Ihrer Kritikpunkte gelöst.
Alles weitere sollte man in einem persönlichen Gespräch klären.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. K. Sawatzki, München
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