Liebes Forum,
Ich habe mir vor knapp 2 Wochen die Brüste vergrößern lassen. Unter den Brustmuskel, von einem kleinen B auf ein gewünschtes volles C. In einer renommierten Klinik in Deutschland. Leider hatte ich bereits nach 2-3 Tagen Fieber, war sehr schlapp, und hatte starke Flüssigkeitseinlagerungen (laut Waage ca 5 Liter bei 52kg Ausgangsgewicht) und meine Brüste sind immer stärker angeschwollen (schmerzhaft „explodiert“, wie ich es nenne). Ich habe gut gekühlt, mich geschont, den Kompressions-BH immer getragen, die Medikamente genommen, und entwässernde Tees getrunken, war nach telefonischer Rücksprache mit dem Arzt auch zweimal bei der Lymphdrainage, mit mäßiger Linderung. Auch ein Antibiotikum (ab Tag 8) half zwar etwas, aber nicht ausreichend. An Tag 11 wurde entschieden, dass ich noch einmal operiert werden muss. Es trat wohl auf beiden Seiten viel Eiter aus und beide Implantate mussten entfernt werden. Ich habe keine Folgekostenversicherung abgeschlossen, aber empfinde es ehrlich gesagt auch nicht als „Folge“ wie zB eine Kapselfibrose in ein paar Monaten. Ich habe mich an die Anweisungen des Arztes hinsichtlich Medikamenten, Kühlung, Ruhen gehalten und die Komplikationen traten bereits nach kürzester Zeit auf. Sollte die OP zur „Begutachtung“ der Entzündung (hätte auch nur Wasser sein können, schnief) und in 6 Monaten erneuter Versuch mit Implantaten nicht irgendwie bereits in dem von mir bezahlten Preis enthalten sein? Ich bin todunglücklich, weil es mir seit 2 Wochen echt besch******* geht, ich jetzt nochmal mehr Geld bezahlen musste, nun meine Brust vermutlich vollends hängt von der schlimmen Dehnung durch die Infektion und ich natürlich trotzdem die OP-Narben habe :-((((. Ich habe damit so gar nicht gerechnet. Wenn ihr Tipps zum Umgang damit habt, oder ein paar optimistische Worte, wäre ich euch so dankbar.
Eine postoperative Infektion ist eine Folge der Operation.
Nach Explantation aufgrund einer Infektion sollte eine Reimplanation - natürlich mit neuen Implantaten - frühestens 6 Monate nachdem die Wunden trocken sind vorgenommen werden.
Ihr Plastischer Chirurg wird Ihnen in finanzieller Hinsicht gewiss großzügig entgegenkommen.
Beste Grüße aus Frankfurt,
Dr. med. Paul J. Edelmann.
Genau für solche Fälle ist die Folgeversicherung gedacht. Eine relativ geringer Betrag, der einem die Sorgen danach nimmt. Rein rechtlich handelt es sich um eine Dienstleistung und keinen Werkvertrag. Im Prinzip müssten die Folgeeingriffe bezahlt werden. Möglicherweise wird Ihnen der behandelnde Arzt deutlichs entgegenkommen. Ganz umsonst wird es aber nicht sein. Ich würde es zumindest so machen und nur die Sachkosten in Rechnung stellen, nicht aber meine Arbeitszeit. Einen rechtlichen Anspruch darauf hätten Sie aber nicht.
Das wird schon.
Wurde Ihnen die Folgekostenversicherung angeboten?
Diese würde ohnehin nur die Kosten der Behandlung der Komplikation tragen, nicht aber die „Wiederherstellung“ -also keine zweite Vergrößerung...
Liebe Mama,
Das ist total bedauerlich und kommt tatsächlich sehr selten vor.
Konzentrieren Sie sich jetzt auf die Heilung. Das steht noch der Tortur im Mittelpunkt.
Seien Sie auch zuversichtlich, die Haut wird sich gut zusammenziehen. Die Dehnung war ja nur kurz.
Dann kommt die Rekonstruktion und es sicher alles gut gehen! Nicht nach hinten sondern nach vorne schauen!
Und für die weiteren OPs bitte unbedingt eine Folgekostenversicherung abschließen ! Das ist so wichtig, Persönlich akzeptiere ich keine Patienten ohne die Versicherung!!!
Wenn die Rechnung für die Explantation kommt, müssen Sie mit der Kasse verhandeln!
Toi toi toi!
Mit freundlichen Grüßen
Prof. E.M. Noah
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