Ich habe mal eine Frage an die Experten.Ich möchte meine Tränensäcke entfernen lassen und habe ein Institut in Berlin gefunden,welche die Fett-weg-Spritze benutzen.Der Preis ist unschlagbar,aber ist diese Spritze für die Unterlider geeignet?Ich bitte um objektive Meinungen
TRÄNENSÄCKE ENTFERNEN VERBOTEN !!!
Tränensäcke sind ein wertvolles Volumen, sie bestehen aus Fett und sollten normalerweise NICHT entfernt werden. Ausnahme: ganz junge Patienten, die angeborene Tränensäcke haben und keine Augenringe. Am besten korrigiert man Tränensäcke mit der Methode nach Loeb, da werden die Fettkörper sorgfätig präpariert und über die Kante der unteren Augenhöhe nach unten geschlagen.Dadurch vermeidet man ein'leeres' Auge ! und korrigiert die fast immer gleichzeitig vorhandenen Tränensäcke: der Überschuss wird zur Aufpolsterung der AUGENRINGE VERWENDET:. Näheres in meinem Patienten-Aufklärungsbuch: 'Augenlidkorrektur'- zu beziehen über die
Diese Behandlung ist nicht zu empfehlen. Es kann in keinster Weise ein Einfluss auf das Resultat genommen werden.
Hallo,
Ich finde diese Diskussion sehr interessant!
Zunächst bleibt festzuhalten, dass die sog. Fett-Weg-Spritze zu aller erst durch eine brasilianische Augenärztin genau für dies Indikation, nämlich Fettpolster unter den Augen, angewendet wurde! Als sog. "off-labelnuse". Nach guten Erfolgen hat die Kollegin dies in Amerika publiziert und die FW-Spritze ging auf die "Überholspur"!
Diese Spritze, zunächst Lipostabil N, war zugelassen zur Behandlung von Fettembolien, wie sie z.B. Bei Hüftoperation selten vorkommen. Sonst für gar nichts.
Im Läufe des Erfolges als FW-Spritze gründente sich sogar Gesellschaften zur Injektionslipolyse, die das Verfahren auch wissenschaftlich versuchten zu bestätigen. Nachzulesen dort!
Ich selbst hatte auch über einen Beitritt in diese Gesellschaft nachgedacht. Ich habe meine Erfahrungen mit der Methode gemacht und gemischte Gefühle entwickelt. Aber auch nicht nur negative. Aus meiner Sicht gibt es durchaus eine Daseinsberechtigung für die Methode! Sie ist nicht nur zu verteufeln. Ich denke in der Hand des kritischen und erfahrenen Behandlers durchaus anwendbar.
Jedoch zur Behandlung in Augennähe stehen bessere Verfahren zur Verfügung, weshalb ich auch hier abraten würde!
LG, Steffen Giesse
zippo030 vom 23.02.2012
Ich halte prinzipiell nichts von der sog. "Fett-weg-Spritze", weil man hiermit nicht kontrolliert arbeiten kann.
Außerdem stellt sich die Frage, ob es sich in Ihrem Falle tatsächlich um Fettgewebe handelt oder ob ggf. der Musculus orbicularis occuli abgesunken ist.
Sie sollten sich bei einer/m erfahrenen Plastischen Chirurg/in/en vorstellen.
Mit freundlichen Grüßen aus Ffm,
Dr. med. Paul J. Edelmann
Die Wirkstoffe dg. Fettwegspritze verursachen eine unkontrollierte Entzündung der Gewebe, in die eingespritzt wird. Da das Fettgewebe der Tränensäcke um die Augenmuskeln herumgruppiert bis hinter den Augapfel, wo auch der Sehnerv läuft, reicht, kann man sich auch ohne medizinische Grundkenntnisse denke ich vorstellen, dass das eine ziemlich gefähriche Technik, gerade in Lidbereich darstellt.
Ich rate dringend von solch einer wissenschaftlich nicht ausreichend untersuchten Behandlung ab.
Die Technik der Tränensackentfernung von innen durch die Augenschleimhaut besonders schonend mit dem Laser, hinterlässt auch keine äusseren Narben und ist nicht schmerzhaft.
Von einem erfahrenen Facharzt für plastische Chirurgie durchgeführt sind Komplikationen selten.
Liebe Patientin, lieber Patient,
von einer Lipolyse rate ich dringend ab. Ihr Problem ist sicherlich chirurgisch kompetent lösbar. Stellen sie sich einfach für eine Zweitmeinung bei einem Facharzt in Ihrer Nähe vor.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Ulrich Twent
PRAXISKLINIK FÜR ÄSTHETISCHE GESICHTSCHIRURGIE
Dr. med. Ulrich Twent, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Plastische Operationen,
Sehr geehrter Marijo,
meinen Vorrednern kann ich mich anschließen und von einer Lipolyse am Unterlid nur abraten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Uwe Barthold
Mit der Fett-Weg-Spritze ist wohl die Injektionslipolyse mit Phosphatidylcholin (z.B. Lipostabil N ® ) gemeint. Dieses Medikament ist meines Wissens nur für die intravenöse Injektion in Deutschland zugelassen z.B. zur Auflösung von Fettembolien. Das direkte Einbringen in das Fettgewebe zur Auflösung von lokalen Fettpolstern stellt eine sogenanntes Offlabel-Benutzung dar (eine Benutzung des Medikaments ohne Zulassung für die Indikation). Das Risiko der Behandlung trägt somit der Patient. Falls mein Wissen noch aktuell ist, ist die Injektionslipolyse in Brasilien, Großbritannien und Kanada verboten. Auch eine Zulassung der FDA (amerikanische Gesundheitsbehörde) fehlt. Trotzdem wird die Injektionslipolyse seit einigen Jahren auch in Deutschland von zahlreichen Ärzten angeboten. Schauen Sie doch für weitere Informationen zum Thema beim Netzwerk Lipolyse nach
Ich persönlich sehe die Behandlung am Unterlid aufgrund der Nähe zum Auge und der geringen Steuerbarkeit ebenfalls kritisch. Die Injektionslipolyse biete ich meinen Patienten nicht an. Als Alternative empfehle ich Ihnen eine Unterlidstraffung mit Hilfe eines CO2-Lasers oder Radiofrequenzgerätes zu erwägen. Mit diesen Geräten können die Fettkörper durch einen von außen unsichtbaren Schnitt durch die Bindehaut teilentfernt werden (transkonjuntivale Blepharoplastik). Ob das Verfahren für Sie geeignet ist, muss natürlich ein Kollege vor Ort prüfen.
Beste Grüße aus Köln
Dr. med. Michael Oeser
Sehr geehrte Zippo,
ich kann mich dem Kollegen Hümer nur anschliessen.
Da an den Unterlidern auch geringste Volumenunterschiede auffallen und das Ergebnis der Lipolyse nicht sicher vorherzusagen ist, kann ich von einer Behandlung in dieser Region nur abraten.
M.f.G.
V.Krekel
S.g. Zippo030,
Gerade beim Unterlid ist hier schon Vorsicht geboten, denn die Haut ist hier sehr dünn wodurch Unregelmäßigkeiten doch recht unmittelbar hervortreten.
Die sogenannte Lipolyse (Fettweg-Spritze) ist nicht zu 100% kontrollierbar, da bleibt sicherlich ein Restrisiko.
Übrigens, in den USA warnt die Gesundheitsbehörde (FDA) sowie die amerikanische Gesellschaft für Plastische Chirurgie vor den eventuellen Folgen der Lipolyse!
mit besten Grüßen,
G Huemer
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