Hallo! Seit der Geburt meines Kindes vor 2 Jahren trage ich eine Rektusdiastase von 2 cm mit mir herum,die sich leider nicht zurückbildete. Sie ist grundsätzlich ästhetisch nicht beeinträchtigend, doch nun hat sich mittlerweile eine zweite Hernie unter dem Nabel zur ersten über dem Bauchnabel gesellt. Beide wurden mir von einem Chirurgen bestätigt, der mir jedoch sagte, ich solle mich nach abgeschlossenem Kinderwunsch bei ihm melden, dann könne man ein Netz einsetzen, ich solle mir jedoch keine Hoffnungen auf ein ästhetisches Ergebnis machen und gegen die Diastase könne man nichts tun. Dabei ist dies ja der Grund, warum die Brüche entstanden! Nun bin ich etwas verzweifelt. Habe ich gar keine Chance auf Kostenübernahme durch die Krankenkasse, wenn ich die Diastase als Grund des ganzen Übels mitbeseitigen lassen will? Vielen Dank im Voraus für die Antworten! MfG Sophie91
"Und dass ich bereits kleinere Hernien habe,würde kein Netz fordern?"
Hernien und Rektusdiastasen verschließe ich ohne Einlegen eines Netzes, Sophie, siehe meine Antwort vom 18.08.17.
Stellen Sie sich bitte zur Abklärung der Kostenfrage bei einem PC mit Kassenzulassung vor!
Beste Grüße aus Frankfurt,
Dr. med. Paul J. Edelmann.
Der Verschluss Ihrer Rektusdiastase und der Hernie kann jetzt ODER nach abgeschlossener Familienplanung vorgenommen werden. Da Sie keinerlei Beschwerden haben, würde ich dazu anraten, erst die Familienplanung abzuschließen.
Eine Hernie oder Rektusdiastase (bis zu 20 x 30cm) verschließe ich mittels Nahttechnik ohne Einlegen eines Netzes, weil ich in diesen Regionen kein Fremdmaterial in den Körper einbringen möchte. Ein Netz kann herausperforieren, kann seine Position verändern...
Meine Rezidivrate bei o.g. Operationen liegt bei unter 5%.
Beste Grüße aus Frankfurt,
Dr. med. Paul J. Edelmann.
Sehr geehrte Patientin,
für die Behandlung der Hernien brauchen Sie keine Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Die Rektusdiastase wird von der Krankenkasse meist nicht als "krankhafter Befund" gewertet, da es sich um keinen echten Bauchdeckenbruch, sondern um eine Ausdehnung/Überdehnung handelt. Viele Chirurgen lehnen es aus diesem Grunde ab eine Rektusdiastase operativ zu behandeln. Ausserdem ist das Riskio für das Wiederauftreten der Rektusdiastase nicht unerheblich.
Dennoch ist es - meiner Meinung nach - fast immer möglich, im Rahmen der Hernienoperation auch die Rektusdiastase zu verschliessen. Ihr Chirurg hat aber recht: Ihr Kinderwunsch sollte abgeschlossen sein, sonst haben Sie nach der nächsten Schwangerschaft wieder das selbe Problem.
Mit freundlichen Grüßen aus Hagen,
Dr. I. Kuhfuss
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