Implantatwechsel trotz mehrfacher Kapselfibrose

arzte_odyssee352705
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20.03.2016 · letzte Antwort: 29.06.2016

Implantatwechsel trotz mehrfacher Kapselfibrose?

Nach mehrmaligen Kapselfibrosen (immer BAKER 4) stehe ich nun ein weiteres Mal vor einem Implantatwechsel. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer neuerlichen Kapselfibrose ist, wird je nach konsultiertem Facharzt oder Krankenhaus durchaus unterschiedlich bewertet. Genauso unterschiedlich ist die ärztliche Empfehlung zu der Frage, WELCHES Implantat geeignet wäre, d.h. ein möglichst geringes Kapselfibrose-Risiko aufweist. Offenbar hat JEDES Implantat sowohl seine speziellen Vor- als auch Nachteile. Verlässliche Langzeitstudien oder neutrale Bewertungen scheint es nicht zu geben. Eigenfett kommt bei mir (47 kg) nicht in Betracht und ohne Implantat wäre ich nach medizinischer Beurteilung praktisch „platt“. Gibt es zu diesem Thema tatsächlich keine erfahrenen Spezialisten, die nicht nur ausländische Studien zitieren, sondern reale Praxiserfahrung haben?

Für jede Form von hilfreicher Unterstützung, gern auch von ebenfalls betroffenen Frauen, wäre ich sehr dankbar.

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Brustaugmentationen führe ich seit 1985 durch.

Zum Thema Implantattyp, Implantatlage und Kapselkontrakturrate gebe ich noch folgende Anmerkungen:

Ich verwende ausschließlich Implantate, die von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zugelassen sind und bevorzuge hierbei Saline-Implantate - wie auch die meisten amerikanischen Plastischen Chirurgen.
Soweit mir bekannt ist sind bis heute nur bestimmte Implantate der Firmen MENTOR und Allergan von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zugelassen. Da die FDA strengste medizinische Verfahrensvoraussetzungen für die Zulassung von "medical devices" (Brustimplantate, Herzschrittmacher, Hüft- und Kniegelenke etc.) hat, verwende und empfehle ich ausschließlich selbige Implantate.

In Europa existieren bis heute keinerlei Zulassungsverfahren für „medical devices“ – aus meiner Sicht ein Unding!

Ich arbeite mit Implantaten der Firma MENTOR, dem "Rolls Royce" unter den Herstellern von Brustimplantaten und halte Saline-Implantate (= Kochsalz auffüllbare Implantate) für die beste Wahl, denn:

1.) Sie verursachen deutlich seltener eine Kapselkontraktur. Eine Kapselkontraktur ist eine Schrumpfung der Kapsel, die sich um das Implantat bildet, die wiederum zu einer Verhärtung und Verformung der Brust führt. In der gesamten medizinischen Fachliteratur ist seit 50 Jahren bestätigt, dass Kochsalz gefüllte Implantate (Saline-Implantate) deutlich seltenener eine Kapselkontraktur verursachen als Silicongel-Implantate. "Meine"

Praxis Dr. Edelmann
4.9
(63)
Frankfurt am Main

Die französische Firma Perouse-Perthese wurde vor einigen Jahren von MENTOR übernommen und die Produktion nach Martinique verlegt, ist aber inzwischen wieder geschlossen worden.
Gruß
FT

Hallo nochmal!
Für mich ist Theorie der Ausbildung eines Biofilms als Ursache für eine Kapselfibrose am plausibelsten. Es gibt eine große Anzahl an Publikationen zu verschiedenen Implantat-Obeflächen und deren Korrelation zur Ausbildung von Kapselfibrosen. Bei den Zahlen gehen aber immer unterschiedliche Operateure etc. und andere Unisicherheitsfaktoren mit ein, so dass ich die Validität dieser Publikationen in Frage stelle. Wenn schon mehrfache Kapselfibrosen abgelaufen sind, dann muss man über einen grundsätzlichen Verfahrenswechsel nachdenken und nicht immer wieder das gleiche in etwas abgewandelter Form machen (Implantat raus, eventuell Kapsulektomie, ggf. anderes Prothesenlager, Implantat - welches auch immer - wieder rein). Ein Kapselfibrose ist immer einen Art Narbe / Bindegewebe, dass sich kontrahiert und dadurch das Implantat in eine eher kugelartige Form (geringste Oberfläche) zwingt. Dieser Mechanismus muss durchbrochen werden - und da halte ich die ADM für eine sinnvolle Option, denn das ist ein Gewebe, was sich nach dem Einwachsen nicht kontrahiert und somit als eine Art "Dehnfuge" wirkt, wenn auch der Rest des Gewebes um das Implantat sich wieder zusammenzieht. Kollege Breuing hat viele Kapselfibrosen mit ADM ausheilen können. Nehmen Sie doch mit Ihm Kontakt auf (ist seit 2015 wieder in Boston), er wird Sie sicher gut beraten können.
Technisch ist die Abdeckung eines Implantates im unteren Polbereich kein größeres Problem.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. med.

Hallo,
der von Ihnen zitierte Artikel bezieht sich auf die Sofortrekonstruktion mit ADM. Die Daten sind daher nur bedingt übertragbar. Wenden Sie sich doch bitte an den Kollegen Prof. Karl Breuing, er hat große Erfahrung mit dem Einsatz von ADM bei rezidivierender Kapselfibrose. Ich persönlich glaube nicht, dass es nach mehrfachen Kapselfibrosen noch auf die Oberfläche oder die Füllung des Implantates ankommt.

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Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Friedemann Ruß

Hallo,
nach mehreren Kapselfibrosen Baker IV werden Sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wiederum eine erneute Kapselfibrose ausbilden. Die Chancen liegen sicher über 50%, wenn nur wieder das Implantat gewechselt wird und nicht ein Verfahrenswechsel zum Tragen kommt.
Es wäre z.B. darüber nachzudenken ob nicht die Abdeckung des Implantates im unteren Bereich mit einer biologischen Matrix (z.B Strattice) sinnvoll wäre.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Friedemann Ruß

Guten Tag!


Bei wiederholten Kapselfibrosen ist jedenfalls ein Implantatwechsel und ein Wechsel der Lage der Implantate indiziert. Am ehesten eignen sich Polyurethan beschichtete Implantate (Bsp. Fa. Polytech).
Die Einschätzung der Gesamtsituation und die Erstellungen entsprechenden operativen Konzeptes sollte im persönlichen Gespräch und nach Sichtung der gesamten ärztlichen Vorbefunde stattfinden. Bei Wunsch können Sie mich gerne unter zur Vereinbarung eines unverbindlichen, persönlichen Gesprächstermins kontaktieren.
MbG,
Dr. Larcher

Priv. Doz. Dr. med. Lorenz Larcher
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Viele Dank im voraus!

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Hallo,
ohne eine klinische Untersuchung lassen sich die gestellten Fragen nicht hinreichend sicher beantworten.Für eine bessere Füllung des oberen Brustpols ("upper filling",Decollete´) würde ich Ihnen hinsichtlich der übermittelten Fotos eher zu runden Implantaten raten,dies allerdings,wie gesagt,unter dem Vorbehalt einer direkten klinischen Untersuchung.
Freundliche Grüße,
Prof.Dr.med.Ralf Thomas Michel
http://www.prof-dr-michel.com

Prof. Dr. med. Ralf Thomas Michel
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