Hallo
ich habe vor 13 Jahren Implantate der Firma Inamed bekommen (UBM). Vor 3.5 Jahren habe ich einen Ultraschall machen lassen da war alles ok. Im Februar diesen Jahres den nächsten machen lassen, da ich den Verdacht hatte, ein Impli könnte defekt sein. Dies hat sich nun auch bestätigt. Ich schätze dass das Impli schon seit ca 9 Monaten defekt ist (möglicherweise auch länger) Aufgrund einer Schwangerschaft und nun etlichen Stillmonaten ist die betroffene Brust stark vergrößert.
Aufgrund des Stillverhaltens meines Kindes ging ich zunächst davon aus, dass es daran liegen könnte, da es die Lieblings- und Haupttrinkseite war. Nun stille ich seit ca 2 Wochen nicht mehr. Die Brust ist weiterhin deutlich größer als die, mit dem heilen Impli. Zudem habe ich nun festgestellt, dass zwei Lymphknoten in der Achselhöhle auf der Seite des defekten Implis stark vergrößert sind.Laut Frauenarzt zwei Lymphknoten a 2 cm.
Ich bin leider alleinerziehend und habe ein Betreuungsproblem was eine OP und die Zeit danach angeht
Wie lange kann man einen Implantatwechsel hinauszögern ohne das es gesundheitlich bedenklich wird? Aktuell kann ich mein Baby noch nicht mit anderen allein lassen...
Was halten Sie von den vergrößerten Lymphknoten? Kann das ein Silikonom sein? Kann man die Knoten beim Implantatwechsel mit entfernen?
Zudem mache ich mir große Sorgen bezüglich des ALCL da ich leider Implis habe, die vom Rückruf der Fa Allergan betroffen sind
Wie kann man sicher eine Diagnose auf das ALCL bestimmen?
Ist es sinnvoll und möglich, einen Implantatwechsel ambulant zu machen damit ich wenigstens persönlich nach der OP bei meinem Kind sein kann? Selber betreuen oder hochheben fällt ja erstmal flach denke ich
Die Lymphknoten sprechen für eine entzündliche Reaktion. Silikon in den LK ist extrem selten.
ALCL ist auch sehr selten. Eine Diagnose ist in der Regel nur bei der Implantatentfernung möglich oder durch Analyse von (mind 50 ml) Flüssigkeit um das Implantat, was aber meist schwierig zu gewinnen ist. Wenn Sie ausreichend Fettgewebe haben (BMI über 20 reicht in der Regel), sollten sie darüber nachdenken, ob Sie künftig nicht ohne Implantate und mit eigenem Gewebe besser leben. Sonst starten Sie dans ganze Problem neu und können auf den nächsten Austausch sparen.
Fazit: Sie sollten innerhalb eines halben Jahres die Implantate entfernen lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Klaus Ueberreiter
Man kann Fett nicht in beliebiger Menge transplantieren, es mus ja einheilen können. Die Brust wird nach Entfernung der Implantate zunächst kleiner (ca. wie bei Implantaten von 200ml). Drei Monate später kann man noch einmal transplantieren, dann dürfte man etwas über die jetzige Größe hinauskommen. Voraussetzung immer ein BMI über 18 (ab 20 optimal) und Nichtrauchen.
Bei neuen Implantaten haben Sie eine hohe Wahrscheinlichkeit für die nächsten Probleme spätestens in 5-10 Jahren.
Man kann eben nicht Alles haben, was man sich wünscht...
Viele Grüße,
Dr. Klaus Ueberreiter
Hallo Niccy,
das haben meine Kollegen ganz hervorragend, treffend und umfangreich beantwortet. OP hat keine absolute Dringlichkeit aber auch nicht auf die lange Bank schieben. ALCL ist SEHR selten, machen Sie sich nicht verrückt. Selbst wenn Sie es hätten ist es dann in der Regel mit Entfernen des Implantats, Flüssigkeit und Kapsel erledigt, also keine Chemo oder Bestrahlung notwendig. Hut ab dass Sie das alleine meistern mit dem kleinen Kind. Suchen Sie sich einen guten Facharzt in Ihrer Nähe, ggf. auch ein Brustzentrum in Hamburg und planen Sie das gut dass es auch für Ihr Kind und für Sie im Verlauf eine möglichst wenig belastende Situation gibt.
Ich wünsche Ihnen alles Gute!!
Herzliche Grüsse aus Köln
Dr. Claudius Kässmann
Guten Tag, Niccy,
bitte wenden Sie sich an einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Ihrer Nähe, der erfahren in Brustchirurgie ist und möglichst eine Kassenzulassung hat. Mitunter kann man durch gezielte Punktion des Implantatlagers genügend Seromflüssigkeit gewinnen, um eine ALCL-Diagnostik durchzuführen. Ich würde die Implantatentfernung mit geschlossener Kapsulektomie nicht allzu lange hinausschieben, da bei Silikonaustritt die Lymphknoten in Mitleidenschaft gezogen werden können.
Ein erfahrener Brustchirurg kann die aktuell vergrößerten Lymphknoten im Rahmen der OP vermutlich ( je nach Lage) entfernen und einer feingeweblichen Abklärung zuführen.
Von einer ambulanten OP rate ich Ihnen ab. Ihr Kind ist noch so klein, dass Ihre Anwesenheit alleine nicht ausreichen wird. Sie sollten sich um Hilfe für etwa 6 Wochen bemühen.
Manche Krankenhäuser bieten auch Rooming-in an.
Gerne berate und untersuche ich Sie persönlich, wenn Ihnen Mannheim nicht zu weit ist.
Herzliche Grüße!
Dr. med. Joachim Grab
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