Deformation Brustimplantat durch Mammographie bei Kapselfibrose?

LisaMarii
28.11.2024 · letzte Antwort: 10.12.2024

Sehr geehrtes Experten-Team,

vor etwa 12 Jahren ließ ich bei einem renommierten plastischen Chirurgen in München, der sich auf Brustoperationen spezialisiert hat, meine tubulär geformten Brüste korrigieren. Schon seit meiner Pubertät litt ich sehr unter dieser schlauchartigen Fehlbildung und den extrem großen Brustwarzen. Aus Scham wollte ich deshalb keinen Mann kennenlernen. Da diese Brustfehlbildung offenbar familiär bedingt ist – auch meine ein Jahr ältere Cousine war betroffen –, bekam sie eine von der Krankenkasse finanzierte Operation. Ich hingegen wurde trotz eines ärztlichen Attests von meiner Krankenkasse abgelehnt.

Der Chirurg entschied sich für einen Zugang über den Brustwarzenvorhof (Rundherum-Schnitt) und setzte subfaszial, also über dem Brustmuskel, Silikonimplantate mit einem Gewicht von 150 g bzw. 200 g ein. Um eine erneute Ausdehnung der Brustwarzenvorhöfe zu verhindern, stabilisierte er deren Ränder mit nicht auflösbaren Fäden. Außerdem schloss ich vorab eine Folgekostenversicherung im teuersten Tarif ab.

In den ersten zwei Jahren nach der Operation spürte ich Schmerzen durch die Fäden, die zwar unsichtbar, aber fühlbar waren. Diese Beschwerden ließen allmählich nach, doch eine erhöhte Sensibilität blieb bis heute bestehen.

Etwa 2,5 Jahre nach der OP bemerkte ich, dass meine Brüste kleiner und härter wurden. Da die Form weiterhin symmetrisch und rund war, machte ich mir keine großen Sorgen, und auch meine Frauenärztin äußerte sich bei den Vorsorgeuntersuchungen nicht dazu. Erst vor wenigen Monaten erhielt ich nach einer Sonografie bei einer Radiologin die Diagnose: Kapselfibrose Baker Grad 3. Die Radiologin drängte mich zu einer Mammographie, der ich schließlich zustimmte – obwohl die Untersuchung sehr schmerzhaft war.

Einige Tage nach der Mammographie bemerkte ich plötzlich, dass meine rechte Brust keinen unteren Pol mehr hatte. Das Implantat wirkte, als sei es „abgeschnitten“ oder umgeklappt. Zudem zeichnen sich zwei Spitzen – eine zur Brustmitte, die andere nach außen – deutlich unter der Haut ab. Diese Veränderungen waren vorher nicht da! Inzwischen hat sich das Problem verfestigt, und die Haut ist an den betroffenen Stellen extrem empfindlich. Wenn ich die Silikonspitzen vorsichtig hineinzudrücken versuche, ist das Gefühl sehr unangenehm, und ich habe danach stundenlang ziehende Schmerzen.

Ich kann nun keine Kleidung mit Dekolleté mehr tragen, da sich die kantigen Spitzen des Implantats beim Anlegen eines BHs nach außen drücken. Die Situation belastet mich enorm, und ich weiß nicht, was passiert ist oder was ich tun soll.

Ich habe panische Angst vor einer erneuten Operation, sowohl wegen möglicher Komplikationen als auch der Kosten. Meine Folgekostenversicherung griff leider nur für drei Jahre. Obwohl die Kapselfibrose offenbar schon in diesem Zeitraum entstand, wurde sie nicht diagnostiziert. Nun stehe ich ohne Absicherung da.

Ich bin verzweifelt und voller Panik. Wäre es ratsam, die Situation so zu belassen, oder muss ich mich zwangsläufig wieder unters Messer legen? Vielen Dank im Voraus!

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Antwort (1)

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Bei einer Kapselfibrose Baker Grad 3 in Kombination mit der beschriebenen Implantat-Deformation ist es wahrscheinlich ratsam, die Implantate auszutauschen. Die harte Kapselbildung hat vermutlich dazu geführt, dass sich das Implantat verschoben oder verformt hat, was auch die scharfen Kanten und das unangenehme Gefühl erklärt.

Eine erneute Operation ist natürlich kein Zwang, aber in Ihrem Fall könnte sie sowohl die Beschwerden lindern als auch das ästhetische Ergebnis deutlich verbessern. Es lohnt sich, beim Implantathersteller anzufragen – einige Hersteller bieten bei Kapselfibrose eine Garantie an.

Herzliche Grüße aus Nürnberg
Alejandro Marti
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

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