Brustop Wundheilungsstörung

Nila12
1.09.2022 · letzte Antwort: 6.09.2022

Guten Tag, ich brauche dringend Rat, denn ich liege aktuell im Krankenhaus (Brustzentrum) und habe in 2 Tagen meine Not Operation, wo ich mir etwas noch etwas unsicher bin über die Behandlung..
Folgendes ist passiert: Ich hatte am 11.04.22 mein Implantatwechsel von Allergan 520cc auf 610 cc polytech (Runde Prothesen). Alles verlief anfangs gut. Die linke Seite ist bis heute gut verheilt! Nur die rechte began ab Juni das erste Mal sich zu entzünden (nur die Naht) und ein kleines Loch war schon da, aber es nässte nicht und nach Antibiotika war alles wieder gut und nichts weiter passierte 6 Wochen lang. Und dann der Schock: Jetzt im August das 2. Mal entzündet, jedoch auch die Narbe von innen und das Loch ist aufgegangen und verlor seit 7 Tagen extrem viel Wundsekret. Meine Brust an sich war geschwollen anfangs aber ging runter dank Antibiotika. Mir wurde hier im KH Antibiotika verabreicht und die Bakterien reagieren gut darauf, entzündungswerte sind unten, Leukozyten sind i.O. Jetzt wurde mir gesagt, dass man vorhabe das Implantat rauszuholen, innen alles antibiotisch auszuspülen, mit einem Löffel was sozusagen (auszuschaben), die Narbe rauszuschneiden und neues Implantat rein (eventuell eine Nr kleiner) und zunähen. Mit Drainage auch, damit alles noch ausfließen kann. Meine Frage ist, kann so dieses ganze Wundsekret entfernt werden, dass es nicht nochmal passiert?
Klappt dieses Verfahren sehr gut aus Erfahrung oder eher nicht so? Und selbst wenn ich habe größere Implantate drin, wenn eine Seite rauskommt, kann man die gleiche Größe wieder einsetzen problemlos oder soll man lieber beide Seiten entfernen denn 610cc ist nicht wenig. Und ich hatte nun meine 3. brustop und AL war ein A-Körbchen.

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Guten Morgen,

ich bin sicher, die Kollegen haben sich auch viele Gedanken gemacht. Schön, dass Sie Fotos angeheftet haben.
Aufgrund meiner Erfahrung ist es sicherer, die Implantate zu entfernen und in der Folge mit sorgfältiger Wundtoilette zunächst dafür zu sorgen, dass das Gewebe gesund wird und dann nachzulegen.
Derweilen kann man einen kleineren Platzhalter einlegen, damit nicht alles veklebt.
So, wie die Bilder aussehen, besteht nämlich eine extreme Spannung auf der Narbe.
Alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen
Dr. K. Sawatzki, München

Sehr geehrte Patientin,
Sie haben, Ihrer Beschreibung nach ein Plantatlagerinfekt. Das ist eine sehr schlimme Situation und eigentlich nur sicher zu behandeln, indem das Implantat entfernt wird und Ausheilung der infizierten Implantathöhle abgewartet wird. Dann kann ein neues Implantat eingesetzt werden. Die von Ihnen beschriebene Methode geht auch, ist aber nicht so sicher. Es könnte zu einer erneuten Infektion kommen und das Verfahren geht wieder von vorne los.
Mit freundlichen Grüßen, Dr. Schneider

Guten Morgen, Nila,

das Vorgehen, eine Revision mit Implantatwechsel und Wundspülung durchzuführen, ist absolut vernünftig.

Das Wort "Not-OP" ist sicher nicht richtig, wenn der Eingriff erst in zwei Tagen durchgeführt wird. Je nach Infektionsgeschehen sollte man nicht unnötig Zeit verstreichen lassen.

Die Frage, ob der Wechsel ein- oder zweizeitig (also zunächst Implantat entfernen und in einem zweiten Eingriff ein neues Implantat einbringen) durchgeführt wird, kommt auf den klinischen Befund an. Ich gehe davon aus, dass in einem Brustzentrum die Kollegen die Situation adäquat einschätzen und die Indikation richtig stellen können.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Erfolg bei der OP.

Mit freundlichen Grüßen
S. Michel

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