Fadenlifting - wenn es für das chirurgische Lift noch zu früh ist
Sowohl mit Fadenlifting als auch mit Facelift lassen sich Alterungserscheinungen im Gesicht effektiv behandeln. In welchen Fällen empfehlen Sie ein Facelift bzw. ein Fadenlifting?
Das Besondere am Fadenlift und am Facelift ist die Tatsache, dass wir für jede Lebensphase die ideale Behandlung anbieten können. Wenn wir erste Veränderungen im Gesicht registrieren, die auch durch Unterspritzungen wie beispielsweise mittels Hyaluronsäure nicht mehr gut behandelbar sind, ist das Fadenlift eine sehr gute Alternative. Ideale Einsatzgebiete sind abgesunkene Wangenpartien, die die Nasolabialfalten sehr verstärken und insbesondere aufgehobene Unterkieferkonturen verursachen. Durch das Fadenlift können Gesichtspartien angehoben werden, das Gesicht wirkt wieder frischer und die Unterkieferkontur wird wieder akzentuierter. Wenn wir allerdings in späteren Lebensphasen auch einen deutlichen Hautüberschuss im Gesicht haben, kommt das klassische Facelift bzw. Halslift zum Einsatz – dabei wird dann auch Fettgewebe repositioniert, zusätzlich jedoch die überschüssige Haut entfernt, so dass es im Endeffekt zu einem sehr harmonischen Frischeeffekt kommt.
Welche Risiken muss der Patient in Erwägung ziehen und mit welchen Einschränkungen muss nach einem Facelift bzw. Fadenlifting gerechnet werden?
Hauptsächliche Risiken nach beiden Behandlungen beinhalten Schwellungen, Hämatome sowie lokale Festigkeiten des Gewebes, die aber alle vorübergehend sind. Bei einer Operation kommt natürlich das Risiko einer Nachblutung oder Infektion als prinzipiell mögliche Komplikation hinzu, auch wenn diese sehr selten sind. Nach einem Fadenlift oder Facelift sollte man grundsätzlich über einen Zeitraum von bis zu zwei Wochen mit Schwellungen oder Hämatomen rechnen und diese Möglichkeit in die persönliche Lebensplanung einbeziehen.
Wie lange hält der Verjüngungseffekt der beiden genannten Methoden an?
Beim Fadenlift verhält es sich so, dass der Faden nach einem Jahr resorbiert, also durch den Körper aufgelöst ist. Da der Faden aber eine Bindegewebsbildung im Gesicht auslöst und es dadurch zu einer Kollagenstimulation kommt, haben wir beim Fadenlift Effekte über einen Zeitraum von bis zu drei, manchmal fast vier Jahren. Das Facelift als operative Methode hat einen Wirkungseffekt über einen Zeitraum von rund acht bis zehn Jahren, wobei natürlich die persönliche Lebensführung eine wesentliche Rolle spielt: Dazu gehören im Optimalfall ausreichend Schlaf, eine gesunde Ernährung, Stressvermeidung, viel Flüssigkeitsaufnahme und – besonders wichtig – der Verzicht auf Nikotin und zu viel UV bzw. Sonne.
Wie kann sich der Patient die Fadenmethode vorstellen? Aus welchem Material bestehen die Fäden und wie viele werden im Schnitt verwendet?
Die von mir verwendeten Fäden bestehen aus Milchsäure und sind auflösbar – das macht sie sehr gut verträglich, denn in der Vergangenheit wurden mit nicht auflösbaren Fäden, die zum Fadenlift verwendet wurden, teils schlechte Erfahrungen gemacht. Wie bereits erwähnt, löst sich der Faden nach rund einem Jahr auf, er bewirkt durch die Milchsäure aber auch eine Kollagenstimulation unter der Haut, wodurch es zu weiter gehenden und nachhaltigeren Liftingeffekten kommt. Technisch werden die Fäden in lokaler Betäubung unter der Haut eingezogen, die Fäden sind mit winzigen Häkchen versehen, wodurch sie dann das Unterhautgewebe anheben. Der Eingriff kann sehr komfortabel in leichter Sedierung, natürlich ambulant durchgeführt werden.
Wie stehen die beiden Methoden aus der Sicht der Kosten zueinander?
Das Fadenlift als „kleine Variante“ ist natürlich kostengünstiger, das Facelift als Operation mit einer umfassenderen Modellierung des Gesicht für etwas spätere Lebensphasen kostet rund das Dreifache des Fadenlifts, dafür haben wir bei der Operation dann natürlich länger anhaltende Effekte. Ich bezeichne das Fadenlift gern als Maßnahme „in between“ für das mittlere Lebensalter, wenn wie erwähnt Unterspritzungen für ausreichend wirksame Effekte nicht mehr ausreichen, es aber für das operative Lift noch zu früh ist.
Wir bedanken uns für das Gespräch.
Weitere Informationen: www.klinik-am-pelikanplatz.de